Business Collaboration: Erfahrungen Aus Der Unternehmenspraxis

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Business Collaboration:Erfahrungen aus derUnternehmenspraxisProf. Dr. Petra SchubertProfessur für Betriebliche AnwendungssystemeUniversität Koblenz-LandauInstitut für Wirtschafts- und VerwaltungsinformatikE-Mail: z.de

ERP Future Lab Koblenz Testumgebung für künftige Anwendungen vonERP-Systemen Prototypen für ERP-Software Fokus: Interoperabilität Testumgebung für ERP-Anbieter Testumgebung für ERP-Anwender(Unterstützung im Evaluationsprozess) Umgebung für studentische Arbeiten Diverse Forschungsprojekte(z.B. zu Netzwerkeffekte von BusinessCollaboration)Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 2

Business Collaboration: Ein Konzept mit vielen Namen Definition Unterstützung von standort- bzw. unternehmensübergreifendenProzessen durch Informationstechnologie (Wölfle/Schubert 2007) Synonyme Begriffe B2B-Integration CC E-Business Basel (SwissDIGIN, Procurement:Liererantenanbindung) Electronic Business Networking CC am IWI-HSG (Österle, Legner) Interorganisationssysteme (Klein, Alt) Business Exchange Crossgate Homepage Collaborative Business Gapgemini HomepageProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 3

Fallstudien zur Entwicklung von IT-Kompetenzen2006Wissen aus demMarkt holen200720052004(Biz Software Leader)Wissen aufbereiten(Fallstudien)Wissenzugänglich machen(Anwender als Follower)2000 - 2003Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 4

eXperience Veranstaltungen:Transfer von WissenLernen aus Fallstudien: Einsatz von Business Softwarewww.experience-event.ch11.09.2007 in Baselwww.kofobis.de07.11.2007 in Koblenz

Erkenntnisse aus dem diesjährigeneXperience-Zyklus zum Thema„Collaborative Business“Wölfle, Ralf; Schubert, Petra (Hrsg.):Business Collaboration:Standortübergreifende Prozesse mitBusiness Software,München: Hanser Verlag, 2007.

Fallstudien 1-6Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 7

Fallstudien 7-14Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 8

Integrationsszenarien

Integrationsszenarien1. Parallele Nutzung unterschiedlicherInformationssysteme, manuelle externeSystemzugriffe2. Parallele Nutzung unterschiedlicherInformationssysteme, EDI mit Direktanbindung3. Parallele Nutzung unterschiedlicherInformationssysteme, EDI mit Anbindung übereinen Intermediär4. Gemeinsame Nutzung eines eigenen, zentralenERP-Systems5. Gemeinsame Nutzung des zentralen Systemseines Dienstleisters (Intermediärs)Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 10

Szenario 1: Heterogene ERP-Systeme, externeSystemzugriffeInitiierender PartnerAngebundene GeschäftspartnerKollaborativer GeschäftsprozessKomplementärer Zugriff enAuftragsdatenProf. Dr. Petra Auftragsdaten 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 11

Szenario 2: Verschiedene Systeme, EDI, direkteAnbindungInitiierender PartnerAngebundene GeschäftspartnerKollaborativer GeschäftsprozessKomplementärer tenProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 12

Szenario 3: Verschiedene Systeme, EDI, Anbindung überIntermediär(e)Ggf. weitereInitiierender grationsgatewayIntegrationsfunktionenProf. Dr. Petra atenübertragungFormatkonvertierungDigitale bundene lstammdatenKundendatenRechnungsdatenAuftragsdaten 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 13

Szenario 4: Ein zentrales, integrierendes ERP-SystemInitiierender ient/WebbrowserTerminalserverCitrix agsdatenProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 14

Szenario 5: Integrierende Plattform eines erarbeitungBetrieb enAuftragsdatenProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 15

Zusammenfassende Erkenntnisse

Investitionszwänge und begleitende Ziele (1) Strategie/Business Modell Elektronische Anbindung als strategisches Ziel(INTERSPORT), mit veralteter Individuallösung nichterreichbar Strategisches Ziel „virtuelles, standortübergreifendesLager“ (Musik Hug) Supply Chain Ziele Konkurrenzfähigkeit durch die stärkere Integration derFachhandelspartner (INTERSPORT) Auslöser des Projekts Umsetzung einer speziellenAnforderung eines Kunden (tts), Zukunftsorientierungund RentabilitätProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 17

Investitionszwänge und begleitende Ziele (2) Prozesse und Rentabilität Vorteile durch verbesserte Geschäftsprozesse Senkung der Betriebskosten Rentabilitätsüberlegungen in den meisten Fällen nichtmathematisch durchgeführt Technikbezogene Überlegungen Zwang zur Umstellung (Pavatex), veraltete EDVInfrastruktur behinderte die Firmenentwicklung Zukunftsfähigkeit durch die Nutzung einerstandardisierten ERP-LösungProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 18

Reflexion Business Collaboration Fünf dominante Effekte durch BusinessCollaboration:1. Verbesserung des Informationsflusses zwischenverschiedenen Beteiligten2. Optimierung von Prozessen (Zeit, Kosten,Transparenz)3. Enge Integration mit Partnern (speziellLogistikdienstleister)4. Erzielen von Netzwerkeffekten und5. „Weiche“ FaktorenProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 19

Fazit Business Collaboration Kein „Standard“ für Business Collaboration am Markt Existierende Standards (wie z.B. GS1) und Angebotespezialisierter Dienstleister selten genutzt Vorgestellte Lösungen sind technologisch nicht „cuttingedge“, sondern pragmatisch orientiert und genau Zielgruppeangepasst Status quo: Heterogenität an Integrationslösungen, die beizunehmender elektronischer Vernetzung nur schwer zubewältigen sein wird Potenzial: Netzwerkeffekte durch Anschluss an spezialisierteIntermediäre Zukunftsvision: Business Software mit einer StandardSchnittstelle für den Versand von strukturiertenGeschäftsdokumenten basierend auf internationalen Inhaltsund ÜbertragungsstandardsÎ Versenden eines elektronischen Geschäftsdokuments soeinfach wie das Versenden eines Briefs mit der PostProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 20

Künftige Forschungsthemen Beschreibungsmodell B2B-Integration IOS Adoption Messung Integrationsgrad eines Unternehmens Bewertungsmodell B2B-Integration Netzwerkeffekte, Transaktionskostentheorie Performance Measurement Standardisierung B2B-Integration Anbindung von ERP-Systemen (technische Schnittstellen) Syntaktische und semantische Integration Fallstudien: EUREXIS DIGIN Erfahrungswerte zum elektronischen Rechnungsaustausch Rechtl. Grundlagen, Länderspezifika, Prof. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 21

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.Prof. Dr. Petra SchubertProfessur für Betriebliche AnwendungssystemeUniversität Koblenz-LandauInstitut für Wirtschafts- und VerwaltungsinformatikE-Mail: z.de

Grundlage der Investitionsentscheidung Investitionsrechnung als Grundlage für die Entscheidung (nur inwenigen Unternehmen durchgeführt) Kosten-Nutzen-Analyse Chocolat Frey: Effizienz undEinsparungen untersucht, Entscheidung letztlich aufgrund derpositiven Effekte durch eine Konzentration auf dieKernkompetenzen, Outsourcing und mehr unternehmerischeFreiheiten für die Lieferanten Investitionsrechnung EDEKA: bei einer konservativen Schätzung180.000,- Euro und bei einer optimalen Umsetzung sogar 380.000,Euro pro Jahr gespart Investitionsrechnung Candulor: messbarer Erfolg,Warenverfügbarkeit von 95 % auf 99 % verbessert Business Case tts: ROI-Betrachtung auf fünf Jahre, plusqualitative Aspekte (Ausfallsicherheit und Zukunftssicherheit) Softwareevaluation Verein IFIS: Kosten für Entwicklung undBetrieb innerhalb von fünf Jahren durch NutzungsgebührenamortisierbarProf. Dr. Petra Schubert 2007 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 23

Kosten (1) Investitionskosten grosse Bandbreite 10.000,- Euro bis zu einstelligen Millionenbeträgen Zahlen sind nur grobe Anhaltspunkte, da nicht immer aufidentische Komponenten, teilweise nur Gesamtprojektkostengenannt, ohne Differenzierung nach Softwarelizenzen,Entwicklungskosten,internen Personalkosten,Beratungsleistungen oderHardware Projektbudget INTERSPORT insgesamt bei 687.000,- Euro, davon188.000,- Euro für Lizenzkosten Pavatex: Anfangsinvestitionen etwas mehr als 625.000,- Euro Sonax: einstelliger Millionenbetrag für Beratung, Lizenzen undCustomizing. Modifikationen der noch jungen ERP-Softwareinklusive der Schnittstelle zum Logistikdienstleister etwa 500.000,Euro. ERP-Teil POLYCOM 156.000,- Euro, Portal 187.000,- CHF,Gesamtinvestition von 343.000,- EuroProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 24

Kosten (2) Investitionskosten IFIS UNO 281.000,- Euro Portallösung Chocolat Frey ohne Hardware rund 200.000,- Euro.Hardware zusätzlich noch 36.000,- Euro, insgesamt 236.000,- Euro Investitionen „virtuelles Lager für Musikalien“ Musik Hug 42.000,Euro (ERP-System war bereits im Einsatz) Candulor: Projektvolumen rund 40.000,- Euro, inkl. Lizenzkostenund Anpassungen/Schulungen EDEKA: Anschaffungs- und Entwicklungskosten für Hardwareund Programmierung Schnittstellen ca. 40.000,- Euro Vinothek Brancaia ca. 31.000,- Euro für das neue System (ohneHardware) RUTRONIK: Entwicklungskosten Basissystems rund 10.000,- Euro(Hardware vorhanden) Einige Pilotprojekte mit den jeweiligen IT-Anbietern, tw.niedrigere, teilweise aber auch höher empfundeneEntwicklungskosten, nach Meinung der Beteiligten oftPionierarbeit zu leistenProf. Dr. Petra Schubert 2008 IWVI, Professur für betriebliche Anwendungssysteme 25

Volltext der Fallstudien in der eXperience Datenbank:www.experience-online.ch

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