Ausgabe 40 02.16 Cronosinfo

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Wir feiern Geburtstag –10 Jahre cronos info!Ausgabe 40 02.16cronos infoE i n e Pu b l i k a t i o n d e r c ro n o s U n t e r n e h m e n s b e r a t u n g G m b H Sch u t z g e b ü h r : 5 , 2 0 E U RDas Fachmagazin für die EnergiewirtschaftSAP IM4G:Das neue Werkzeug –vom Rollout bis zurAbrechnung intelligenterMesssysteme (iMsys) (S. 17)S/4HANA –SAPs Next GenerationSoftwareS. 08Unicode-Umstellung: Esführt kein Weg daran vorbeiS. 26SAP Cloud for Customer (C4C) –Das CRM aus der CloudS. 32

E-world energy &water 2016Digitalisierung Energiewirtschaft,S/4HANA,20Multichannel,jahre cronos – Cloud,wir ladenSie ein:Common Layer was brauche ich eigentlich davonfür meine SAP-Strategie 2020?Dies und mehr erfahren Siein unseren cronos IntensivWorkshops zur E-world 201616. Februar 2016Dienstag17. Februar 2016Mittwoch10:00 – 10:45 hIhre konkrete SAP-Strategie 2020IT-Strategie im Wandel der SAP-Strategie 202011:15 – 12:00 hDigitalisierung Energiewirtschaft nutzenVollautomatisierte Kundengewinnung durcheffiziente Online-Services – Multikanalpraktisch angewendet12:00 – 13:00 hMittagessenMittagessen13:00 – 13:45 hKostensenkung durch SAP Common Layer 3.0SAP S/4HANA deep dive14:15 – 15:00 hNeue Kunden mit neuen Produkten gewinnen– schnell und flexibel mit SAP PMUEffizienzsteigerung durch SAP-IS-U-Tuning15:30 – 16:15 hProduktportfolio effektiv abrechnen – mit SAPIS-U, Convergent Invoicing und EEG-BillingIhre konkrete SAP-Strategie 202016:45 – 17:30 hKosten sparen durch SAP CRM-Cloudfür StadtwerkeKosten sparen durch SAP CRM-Cloudfür Stadtwerke19:00 – 22:30 hGemeinsame Abendveranstaltung beimSlotcar-Rennen im Gapp‘s Event in Essen2016 bietet die cronos amersten und zweiten MessetagKundenvorträge und Live-Demos an.Nutzen Sie die Gelegenheit,sich kompetent zu informieren undmit den Experten auszutauschen.Weitere Informationen:www.cronos.de16. bis 18. Februar 2016Messe EssenCongress Center West,Saal Brüssel (Eingang West)Halle 3, Stand 322

cronos info 40 Februar 2016Editorial03Liebe Leserin,lieber Leser,cronos begrüßt Sie im neuen Jahr! Diese Ausgabe knüpftnahtlos an die Schwerpunkte der letzten cronos info an:Im Fokus stehen weiter die Innovationen in SAP-basiertenInfrastrukturen, die wir sowohl mit Blick auf die kurzfristigen notwendigen Veränderungen als auch auf die nachhaltige Zukunftsfähigkeit der neuen Technologien beleuchten.Unter der Überschrift HANA/Cloud hat SAP eine neueZeitrechnung ausgerufen. Werden die unternehmensindividuellen Funktionen und Prozesse heute noch in die SAPSysteme vor Ort eingebaut, werden diese morgen überdie HANA Cloud Platform einfach zuschaltbar sein. Zudemwird es mit S4/HANA möglich, Big Data auch mit geringeren Hardware-Kapazitäten zu nutzen.Dabei sollte man sich nichts vormachen: Die Transformation in diese neue Zeitrechnung ist nicht kostenlos zu haben, und die jeweilige unternehmensspezifische Situationwird weiterhin zu berücksichtigen sein. Ein Großteil derIT-Budgets wandert zudem immer noch in die Umsetzunggesetzlicher Anforderungen. Darüber hinaus werden wegen der erneuerbaren Energien zunehmend weniger Kilowattstunden an den Endkunden verkauft. Die notwendigeNeuausrichtung der Energiewirtschaft mit neuen Produkten und Dienstleistungen wird die Unternehmen viel Kraftund Geld kosten.Deswegen ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, die SAP-Strategie 2020 konkret zu formulieren und ihre Transformationoffensiv anzugehen.Denn es gilt zahlreiche Fragen zu klären: zu SAP Multichannel oder zum Nutzen eines Retailshops auf Basis vonSAP Hybris ebenso wie zum Einsatz von Cloud-Lösungenbei der Akquise mit neuen Produkten in neuen Marktgebieten. Dazu kommen Themen wie die Abrechnung vonDienstleistungsprodukten mit SAP Convergent Invoicing,aber auch die Fragen zur Digitalisierung der Energiewirtschaft und der nutzbringenden Umsetzung von IM4G sowie von Maßnahmen zur kurzfristigen Steigerung der Effizienz in allen Prozessen. All dies muss mit Augenmaß undindividuell für jedes Unternehmen bewertet und beantwor-tet werden. Das durchdachte Cloud-Konzept der SAP, dasauch die Integration in „die alte Welt“ berücksichtigt, gibtuns die Möglichkeit, dies alles in in sinnvollen Schritten zuplanen und umzusetzen.cronos ist der Dienstleister der Energiewirtschaft, der Sieindividuell durch diese Transformation von Business undIT-Landschaft begleitet. Lassen Sie uns gemeinsam Ihrespezifische SAP-Strategie 2020 formulieren. Wir bringendafür unsere langjährige Erfahrung ein: sowohl aus derEntwicklung von fachlichen [GO]- und Add-On-Lösungen,die morgen zu Cloud-Solutions werden, wie auch aus unserer frühen Auseinandersetzung mit HANA-Lösungenwie etwa der Einführung von SAP CRM on HANA. Dazukommen die Erfahrungen in der Lösungsentwicklung füraktuelle Gesetzes- oder Effizienzthemen, beispielsweisemit IM4G und SAP Common Layer, oder unseree Kenntnisse der zu integrierenden nonSAP-Lösungen. Nutzen Siedabei die cronos Kernkompetenz, in ganzheitlichen, integrierten Prozessen zu denken, und die Fähigkeit, Businessanforderungen in effiziente, innovative IT-Lösungen zuübersetzen.In dieser Ausgabe möchte cronos Ihnen einige Bausteineeiner SAP-Transformations-Roadmap näherbringen. VielSpaß beim Lesen der Beiträge und kommen Sie mit Fragen gern auf uns zu. Auf der E-world energy & water 2016vertiefen wir zudem diese Themen in einer spannendenWorkshop-Reihe. Wir freuen uns dabei auf intensive Diskussionen mit Ihnen.IhrCarsten MüllerMitglied der Geschäftsleitungcronos Unternehmensberatung GmbH

04Inhaltcronos info 40 Februar 2016Themen in dieser Ausgabe:0817S/4HANA: SAPs Next Generation Software06Be smart! E-LearningSAP IM4G: Das neue Werkzeug – vom Rollout bis zur Abrechnungintelligenter Messsysteme (iMsys)14Wissensdatenbanken durch einfache Handhabungeffektiv nutzen.08 S/4HANA –SAPs Next Generation SoftwareNach SAP R/2, R/3 und ERP steht ein weitererTechnologiewechsel an. Erfahren Sie mehr überdie neue Technologie S/4HANA.12SCRUM – eine Alternative fürSAP-Projekte?Erfahren Sie mehr über die effektive Methodik imProdukt- und Projektmanagement.17 SAP IM4G:Das neue Werkzeug –vom Rollout bis zur Abrechnungintelligenter Messsysteme(iMsys)SAP Fiori – schöne neueAnwenderoberflächenBereiten Sie sich auf den Rollout und dieAbrechnung intelligenter Messsysteme undmoderner Messeinrichtungen vor.Ablösung der klassischen SAP-Transaktionen durchSAP Fiori-Apps?!20Eine Lösung für alle KanäleDas cronos Kundenportal Online Sales&Service enthältzusätzliche Medien, Kanäle und Technologien.

cronos info 40 Februar 201626Inhalt32Unicode-Umstellung: Es führt kein Weg daran vorbei22Update zur Digitalisierung derEnergiewendeSAP Cloud for Customer (C4C): das CRM aus der Cloud28Erfahren Sie, welche Neuerungen es im Gesetz zurDigitalisierung der Energiewende gegeben hat undwelche Auswirkungen das für Sie hat.2405EDM für VNB/LIEF und BilanzierungLesen Sie mehr zur Bilanzierung des Energiedatenmanagements für Verteilnetzbetreiber und Lieferanten.Spartenübergreifendes Infrastrukturprojekt in der Eifelfür Klimaschutz und Strukturentwicklung.Ein Gastbeitrag der Stadtwerke Trier.32 SAP Cloud for Customer (C4C)Das CRM aus der CloudWarum ist Cloud for Customer als CRM-CloudAnwendung auch für Versorger interessant?Das lesen Sie hier.26 Unicode-Umstellung:Es führt kein Weg daran vorbeiSpätestens ab 01.10.2017 wird Unicode zurPflicht. Wer ist von der notwendigen Umstellung überhaupt betroffen?Der regionale Energieabgleich istmachbar35In eigener Sache:Wir feiern Geburtstag –10 Jahre cronos info!

06Schulungcronos info 40 Februar 2016Be smart! ME-Learningit E-Learning bestimmenSie Ihr eigenes Lerntempo! Tutorials im Internetzeigen, wie einfach es geht.Smartes Lernen ist schnell, effizient, individuell und zukunftsorientiert! Und vor allem: Es machtSpaß!Lernen heuteeinfach gemacht!Eine Ansammlung von Hardcopies, Screenshots, Doku-Unterlagen von unterschiedlichenVerfassern, nicht zu Ende aufgeschriebene Prozesse: Das ist oftder Alltag in vielen Unternehmen.Außerdem fehlt mitunter die fachliche Unterstützung, wenn dieMitarbeiter sich regelmäßig vertreten, neue Prozesse übernehmen und ausführen müssen.Um sich eigenständig in eineunbekannte Materie einzuarbeiten, bietet E-Learning eine zielorientierte Hilfestellung. Damiterhalten Mitarbeiter aus einerHand effektive Lernlösungen undeinheitliche Schulungsunterlagenin einer Wissensdatenbank. Einzelne Prozesse lassen sich bis aufKlickebene simulieren, was dasÜben enorm erleichtert.SAP Workforce PerformanceBuildercronos begleitet seit JahrenKunden im Auf- und Ausbau vonMitarbeiter-Know-how. Dazugehört auch die Erstellung, Strukturierung und Aktualisierung vonWissensdatenbanken. Hierfürsetzt cronos den bewährten SAPWorkforce Performance Builder(kurz WPB) ein. Mit diesem Toollassen sich Prozesse als VideoSessions aufnehmen und mit Animationen, Bildern, Hintergrundinformationen und Unternehmensspezifika anreichern.Für eine interne Wissensdatenbank lassen sich HTML-Dateienerzeugen, um diese auch webbasiert zur Verfügung zu stellen. DerVorteil: Die Schulungsunterlagenund die aufgezeichneten Prozessekönnen von überall aufgerufenwerden – ob am Arbeitsplatz,über den Rechner zu Hause oderaber in der Straßenbahn auf demTablet oder Smartphone.Für die selbstständige Erstellungeiner Wissensdatenbank könnenWPB-Lizenzen auch direkt übercronos erworben werden. Einfache Installation und schnelle Nutzung sprechen für den SAP Workforce Performance Builder.Erstellung von E-LearningsMit E-Learnings werden definierte Prozesse aufgezeichnet. Dadas Einlesen in neue Prozesse fürMitarbeiter aufwendig sein kann,empfehlen sich kleinere Lerneinheiten. Das Ziel ist es, Prozessekurz und prägnant darzustellen.Die E-Learnings werden daherzunächst konzeptionell erstelltund dann am kundeneigenenSystem aufgenommen. DasTool kann alle beweglichen Applikationen aufnehmen – auchSAP-unabhängig. So lassen sichzum Beispiel E-Learnings zu MSOffice-Programmen erstellen. DieAufnahmen sind mit wenig Aufwand verbunden. Das Erstellenvon Test- und Übungseinheitenwird gemeinsam mit dem Kundenqualitätsgesichert und als PDF,Word, PowerPoint oder HTMLden Mitarbeitern zur Verfügunggestellt. Ein weiterer Effekt über

cronos info 40 Februar 201607SchulungAbb. 1: WPB Übungsmodus: „Verbrauchsstelle anlegen“den Lernerfolg hinaus: Wenn dieMitarbeiter diese Hilfe zur Selbsthilfe nutzen, wird auch der FirstLevel-Support entlastet.Unternehmensvorteile durchWPB-E-Learnings: kurze,maßgeschneiderte Einheiten anwenderfreundlich bis auf Klickebene als Übungs-,Test- und Lernversion verfügbar Echtzeitunterstützung individuelle Lerngeschwindigkeit für jeden Mitarbeiter zeitgemäß, selbsterklärend, effektiv und effizient Entlastung des First-LevelSupports überschaubarer AufwandE-Learnings undWissensdatenbankcronos unterstützt Sie bei derStrukturierung und ErstellungIhrer Wissensdatenbank. So werden die Lerneinheiten in einem Inhaltsverzeichnis als unabhängigeEinheiten hinterlegt. Somit kannauch innerhalb einer internenUmstrukturierung oder kleinerenVeränderung der Aufbauorganisation jeder Mitarbeiter auf den gewünschten Prozess zugreifen undsich in diesen einarbeiten. DasZiel ist es, das Know-how hochzuhalten und auch erfahrenen Mitarbeitern Antworten zu geben.Demo-Modus:Falls man zum Beispiel die Einheit „Verbrauchsstelle anlegen“erlernen möchte, ruft man dieseim Inhaltsverzeichnis auf. DerProzess läuft im Demo-Modusals Video ab. Als wäre ein Coachan ihrer Seite, werden den Mitarbeitern alle erforderlichen Informationen von der Suche derTransaktion bis hin zur Erfassungdes Eigentümers bis auf Klickebene angezeigt. Da die Einheitdirekt am kundeneigenen Systemaufgenommen wurde, fühlt sichder Mitarbeiter in der bekanntenUmgebung zu Hause. Danachkann die Lerneinheit nach Belieben wiederholt werden.Übungsmodus:Auch im Übungsmodus werdendie Mitarbeiter an die Hand ge-nommen: Kleinere Quiz in denE-Learnings können Ihre Mitarbeiter und Auszubildenden zusätzlich motivieren, sich direkt amArbeitsplatz in neue Fachthemenselbstständig einzuarbeiten unddiese mit ihrer persönlichen Lerngeschwindigkeit zu wiederholen.Mit einer Begleitnotiz werdensie Schritt für Schritt durch denProzess geführt und auf Fehlerhingewiesen.Testmodus:Zur Kontrolle des Lernerfolgsdient der Testmodus. Hier könnendie Mitarbeiter ihre Kenntnisse der erlernten Inhalte prüfen.Ebenso ist es möglich, den Wissensstand über eine Punktevergabe auszuwerten.Navigationsmodus:Mit dem WPB-Navigator erhaltendie Mitarbeiter Echtzeitunterstützung im System. Das Systemdenkt mit, macht den Mitarbeiterauf fehlende Inhalte aufmerksam und gibt Hinweise. Wennein Prozess gestartet wird, greiftder Navigator auf das zugehörigeE-Learning zu und begleitet denMitarbeiter in der Anwendung.Diese Anwenderunterstützunggibt den Mitarbeitern einen Leitfaden direkt im System und sichertdie Qualität.Selbststudium ist auch eine Charakter- und Generationenfrage:Die einen lernen gerne online, dieanderen bevorzugen ein Anwenderhandbuch. Auch hier schafftder WPB Abhilfe, denn alle aufgenommenen Prozesse lassensich als Leitfaden in Papierformausdrucken.Aktualisierung derWissensdatenbankBei gesetzlichen Neuerungen,Einführung von System-AddOns oder Anpassungen derGeschäftsprozesse müssen entsprechende E-Learning-Einheitenaktualisiert werden. Dank des cronos Supports werden Anwenderfrühzeitig über anstehende Änderungen informiert. Ebenso werden die betroffenen E-LearningEinheiten in der Wissensdatenbank des Unternehmens gemeinsam aktualisiert. Da sich mit demAbb. 2: WPB Navigationsmodus: „Anlage anlegen“WPB neue Prozessabläufe sehrschnell in das bereits vorhandeneInhaltsverzeichnis einbinden lassen, bleibt die Wissensdatenbankmit wenig Aufwand durchgehendauf dem neuesten Stand.Fazit: Mit ausgewiesener Expertise in den energiewirtschaftlichen Prozessen, breiterKenntnis diverser Systeme undpraxisorientiertem Know-howTransfer stehen erfahrene cronos Mitarbeiter in allen Fragenbeim Erstellen und Betreuenvon Wissensdatenbanken zurVerfügung.Das E-Learning-Angebot voncronos: Erstellung Konzept Erstellung und Aktualisierungeiner zentralen Wissensdatenbank (Word, HTML,PowerPoint, PDF) Zusammenstellung der Lerneinheiten nach Inhaltsverzeichnis Erstellung der Lerneinheitenmaßgeschneidert nach IhremWunsch Testen der Lerneinheiten Schnelle und effektive Ausbildung der Mitarbeiter AnwenderhandbuchSprechen Sie uns an!Ana KufnerJahrgang: 1979Studienabschluss/Titel: MagistraArtiumStudium: Studium an derUniversität HeidelbergWerdegang: Seit 2008 bei cronos,Branchenexpertin EVU. IPMAZertifikat Projektmanagement;seit 2011 nikation, Training &Coaching, E-Learning, Prozessund OrganisationsberatungMarcel DenghausJahrgang: 1976Studienabschluss/Titel:Kaufmann AvMWerdegang: Seit 2009 bei cronos;seit 2011 e-PerformanceBuilder, SAP IS-U, SAP CRM, Gerätemanagement, Testmanagement,Training und Coaching

08SAP-Technologiecronos info 40 Februar 2016S/4HANA –SAPs Next Zunächst die weithin bekannten Fakten: S/4HANA– ein Akronym für SAPBusiness Suite 4 SAP Hana –stellt SAPs Weiterentwicklungder SAP Business Suite dar.Der Name S/4HANA spielt aufeinen Technologiewechsel an,so wie einst von SAP R/2 aufSAP R/3, außerdem natürlichauf die Verwendung der SAPHANA-Datenbank als technische Grundlage. Der Entwicklungspfad für S/4HANA umfasst zunächst die klassischenCore-Komponenten des SAPERP, für die sich auch schoneinzelne Module in der Auslieferung befinden. Zug um Zugfolgen dann die Branchenlösungen. Hier sind natürlich besonders die Lösungen für die Versorgungsindustrie interessant,die dann voraussichtlich Anfang2017 wohl unter dem NamenS/4HANA for Utilities ins Rennen geschickt werden.Oft wird S/4HANA als eine ArtPortierung der SAP BusinessSuite auf die HANA-Datenbankwahrgenommen, der SAP dannmit Fiori noch eine zeitgemäße,attraktive Anwendungsoberfläche spendiert hat. Diese Sichtweise ist nicht ganz falsch, greiftaber dennoch zu kurz, wenn esdarum geht, die Auswirkungender neuen Systemarchitektur aufBetrieb und Weiterentwicklungder Systemlandschaft abzuschätzen.Lizenzierung, Wartung undWeiterbetrieb des klassischenSAP IS-UEin schwieriges Thema ist dieLizenzierung von S/4HANA fürBestandskunden der SAP. Obund in welcher Form neue Lizenzen für Anwendung und Datenbank beschafft werden müssen,hängt von den Details der jeweilig abgeschlossenen Lizenz- undWartungsverträge ab.

cronos info 40 Februar 2016Bekannt ist, dass SAP die weitere Wartung von SAP ERPund SAP IS-U bis ins Jahr 2025zugesichert hat. Was in dieserWartung enthalten sein wird undob damit auch alle gesetzlichenund regulatorischen Anforderungen der Energiewirtschaftmit vertretbarem Aufwand abgedeckt werden können, kannheute nicht beurteilt werden.Die Prognose liegt jedoch nahe, dass mit steigender Anzahlder Kunden, die ab 2017 aufS/4HANA umsteigen, die SAPinternen Entwicklungsbudgetsmehr und mehr in RichtungS/4HANA umgewidmet werden – den Wünschen der DSAGzum Trotz. Für Kunden würde esdann zunehmend aufwendiger,die Systeme auf Grundlage derklassischen SAP IS-U-Plattformam Laufen zu halten. Inwieweitdieses jedoch tatsächlich zurbetrieblichen Herausforderungwird, hängt von den Regulierungsvorgaben der kommendenJahre ab – je mehr hier gefordertwird, desto eher wird sich einUmstieg auf S/4HANA kaufmännisch und technisch nicht vermeiden lassen.Verwendung von SAP HANAals DatenbankS/4HANA erfordert zwingendeine SAP HANA-Datenbank alsGrundlage. Die marktüblichenklassisch relationalen Datenbanken Oracle, DB2, SQLServer,aber auch SAPs hauseigene Datenbanken Sybase und MaxDBwerden nicht mehr unterstützt.Nun wurde zur Genüge darüberkolportiert, dass der beständigeStrom der an die Datenbankhersteller abzuführenden Lizenzund Wartungseinnahmen derSAP seit Langem ein Dorn imAuge ist. Diese kaufmännischstrategische Sichtweise verstelltjedoch den Blick darauf, dassder SAP technisch gar keine Alternative bleibt, als auf die hauseigene SAP HANA-Datenbankzu setzen. Klassische relationaleDatenbanken sind mehr undmehr ausgereizt und bieten fürneue Anforderungen keine befriedigenden Lösungen mehr.Freie Ad-hoc-Auswertungen imSAP BW sind beispielsweisetheoretisch schon lange möglich. In der Praxis sind sie abernur dann durchführbar, wenndas Datenmodell gerade einmalpasst. Insofern kommt die bisherige (sehr erfolgreiche) Strategieder SAP, verschiedene Datenbanken mithilfe des Datenbanktreibers als Abstraktionsschichtim Kernel zu unterstützen, anSAP-Technologie09austariert ist. Hier muss allesHand in Hand ineinandergreifen, damit keine Komponentezum Flaschenhals wird. Für Rechenzentren stellt die fehlendeFreiheit bei der Anbieterauswahlinsofern eine Herausforderungdar, als dass etablierte und gutfunktionierende Beziehungenzu Hardware-Vertragspartnernauch bis auf Weiteres die Bereitstellung echter oder zumindestsehr stark vordefinierter virtualisierter Hardware. Damit entziehtsich SAP HANA ein Stück weitden etablierten Betriebskonzepten. Gerade für kleine undmittlere Rechenzentren wird derBetrieb von S/4HANA insofernkein Selbstläufer.Die weitere Wartung von SAP ERP undSAP IS-U ist bis ins Jahr 2025 zugesichert. Die Prognose liegt jedoch nahe,dass mit steigender Anzahl der Kunden,die auf S/4HANA umsteigen, die SAP- internen Entwicklungsbudgets mehr undmehr in Richtung S/4HANA umgewidmetwerden.ein natürliches Ende. Zwar bieten auch andere Datenbankhersteller In-Memory-Computingund andere innovative Ansätze.Aber vereinheitlichen lassen diese sich nicht so ohne Weiteres,sodass SAP an einem Ein-Hersteller-für-alles-Ansatz gar nichtvorbeikäme, selbst wenn diesesstrategisch gewünscht wäre.Herausforderung für Rechenzentren – der Weg in dieCloud?Gerne vernachlässigt wird dieTatsache, dass SAP HANA nichteine Datenbank-Software darstellt, sondern eine Appliance,das heißt eine Kombination vonHardware und Software. Bisheute kann SAP HANA nur vonausgewählten Lieferanten und invorinstallierter Form auf zertifizierten Hardwarekonfigurationengeliefert werden. Diese Restriktion ist dem geschuldet, dassSAP HANA ihre Leistungsfähigkeit nur ausspielen kann, wenndie Systemkonfiguration bestehend aus Prozessoren, Hauptspeicher, SSD-Speicher zurPersistierung (nachhaltige Zwischenspeicherung der im Hauptspeicher gehaltenen Daten)sowie der nachgelagerten klassischen Speichermedien perfektmöglicherweise durchbrochenwerden.Selbst wenn wir davon ausgehen, dass alle namhaften Hardware-Lieferanten irgendwannHANA-Appliances im Portfoliohaben werden, bleibt die Einschränkung, dass SAP HANAnur mit gewissen Einschränkungen (Konfiguration, Datenbankgröße, verwendete Virtualisierungssoftware) virtualisierbarist. Virtualisierung stellt dasRückgrat heutiger Rechenzentren dar. Statt eine Vielzahl voneinzelnen (Hardware-basierten)Servern aufzubauen, werden diebenötigen Anwendungs- undDatenbankserver als sogenannte virtuelle Systeme innerhalbgroßer, jederzeit ausbaufähiger,„echter“ (Hardware-basierter)Universalserver abgebildet. Dergroße Vorteil dieses Konzeptessind die dynamische Verteilungund effiziente Nutzung von Ressourcen, der mögliche schnelleAufbau von neuen Systemen(z. B. für SAP-Projektsysteme,Sandbox-Systeme usw.), diezentrale Datensicherung und andere Aufgaben des Rechenzentrumbetriebes. Der Einsatz vonSAP HANA erfordert aber bislang und, konzeptbedingt, wohlAuch aus diesem Grund wirdS/4HANA als gehostete Anwendung in der Cloud angeboten.Hier gibt es verschiedene Varianten: vom klassischen SaaS-Mietmodell der Cloud-Welt (Softwareas-a-Service) bis hin zur Bringyour-own-Licence für die Kunden,die bereits SAP HANA oderS/4HANA lizenziert haben, jedochden Betrieb im eigenen oder beauftragten Rechenzentrum scheuen. Für diese stehen dann in derSAP HANA Enterprise Cloud dedizierte eigene Systeme in einerPrivate Cloud zur Verfügung. Oderes wird zumindest die SAP HANADatenbank als gemeinsames System à la Public Cloud betrieben.Aus Betriebssicht verhalten sichdie Systeme analog zum traditionellen Rechenzentrumsbetrieb,nur dass das Rechenzentrum beider SAP liegt.Nicht zu verwechseln ist dasKonzept der SAP HANA Enterprise Cloud mit der S/4HANACloud Edition. Hierbei handeltes sich nicht um ein Angebotzur technischen Systembereitstellung, sondern um einefunktionale Teilmenge derS/4HANA-Anwendung alsCloud-Version. Das Hostingder Cloud Edition liegt im Rechenzentrum der SAP, Anwendungslogik und Systemressourcen werden von Kundengemeinsam genutzt. Funktional besetzt die S/4HANACloud Edition die Bereiche derklassischen Core-Module. Spezifische Funktionen der Energiewirtschaft sind hier nichtenthalten, sodass die CloudEdition perspektivisch möglicherweise ein abgesetztesSAP-ERP-Core-System in derVersorgungsindustrie ersetzen kann, aber nach aktuellemKenntnisstand kein SAP IS-U.

10In-Memory-ComputingAuf Datenbankebene unterscheidet sich SAP HANA von anderenDatenbanken dadurch, dass dieAnwendungsdaten vollständig imHauptspeicher gehalten werdenund gleichzeitig für bestimmteTabellen eine spaltenorientierte statt einer zeilenorientiertenSpeicherung verwendet wird. Eine zeilenorientierte Speicherungist effizienter bei Schreibzugriffen auf die Datenbank, eine spaltenorientierte ist geeigneter füranalytische Auswertungen. Außerdem erleichtert eine spaltenorientierte Speicherung den Einsatz von Kompressionsverfahren,um den Bedarf an (vergleichsweise teurem) Hauptspeichereiner In-Memory-Datenbank zuverringern.Daraus zu folgern, dass SAPHANA grundsätzlich schnellereDatenbankzugriffe ermöglicht alseine traditionelle relationale Datenbank, ist allerdings ein Trugschluss. Auch bei traditionellenDatenbanken finden die meistenDatenbankzugriffe über ausgefeilte Pufferung-Mechanismen(Caching) direkt auf den Hauptspeicher statt und nicht auf denum Faktor 100.000 langsamerenFestplatten. Typische SAP ERPSysteme erreichen hier eineCache Hit Ratio von 95 Prozentund mehr. Die besondere Leistungsfähigkeit von SAP HANAkommt deshalb besonders zumTragen, wenn Datenbanktabellenspalten direkt in den nocheinmal deutlich schnelleren Prozessorcaches oder -registernverarbeitet werden können, alsoohne weitere Hauptspeicherzugriffe auskommen. Genau hierfürist SAP HANA optimiert, setztaber ein passendes Datenmodellvoraus.Redesign des Datenmodellsund der AnwendungslogikDenn das bestehende Datenmodell von SAP ERP, SAP IS-U undSAP CRM wurde für klassischerelationale Datenbanken entwickelt. Diese SAP-Anwendungenkann man durchaus ohne großeÄnderungen unter SAP HANAlaufen lassen (Stichwort: Powe-SAP-Technologiered by HANA), denn SAP HANAverhält sich nach außen wie eineganz normale relationale Datenbank. Die besonderen Möglichkeiten von SAP HANA können soallerdings nicht genutzt werden,sodass der Gewinn an Performanz gemessen am theoretischMöglichen eher bescheidenausfällt. Ein echter Mehrwert füreinen solchen Ansatz erfolgt erstbei Nutzung HANA-spezifischerFunktionen, etwa beim Einsatzeiner phonetischen Suche imRahmen der Geschäftspartneridentifikation oder bei einer Autokomplettierung der Suchkriteriennach Google-Art.Um einen echten Quantensprung in der Leistungsfähigkeitzu erzielen, erfordert S/4HANAinsofern ein Redesign des Datenmodells und eine entsprechende Anpassung der ABAPProgrammierung in Form vonvielen Millionen Zeilen Code. Indiesem Zuge konnte das Datenmodell der SAP Business Suitegleichzeitig entschlackt werden.Denn viele der Tabellen haltenDaten redundant oder in Formvon Aggregaten, um Auswertungen in akzeptabler Zeit ein Ergebnis liefern zu lassen. Der Bedarf für solche im Datenmodellverankerte Tuning-Maßnahmenist mit SAP HANA hinfällig oderaufgrund des erhöhten Speicherbedarfs sogar kontraproduktiv:S/4HANA Komponenten wieSimple Finance als Nachfolgervon FI und CO besitzen daherein völlig anderes, schlankeresDatenmodell und eine andereABAP-Code-Basis als die klassische SAP Business Suite. Aufeiner klassisch relationalen Datenbank vom Typ Oracle & Co.wird dieses neue Datenmodellnicht performant laufen können,sodass die Forderung der DSAGnach einer Wahlfreiheit des Datenbankanbieters an dieser Stelle wohl schon technisch bedingtins Leere laufen wird.Dass SAP an dieser Stelle auchdie Funktionalität der Moduleneu konzipiert hat, kann durchaus als Mitnahmeeffekt gedeutet werden, ganz nach dem Mot-cronos info 40 Februar 2016to: Wenn schon einen tiefen Eingriff in die Anwendung wagen,dann richtig. So hat SAP mitS/4HANA die ehedem getrennten Welten von Finanzbuchhaltung und Controlling zusammengelegt – ein Schritt, der vorherschon aus Performanzgründenundenkbar gewesen wäre. AusSicht der SAP stellt Simple Finance damit eine Killer-App dar,die zögernde CIOs vom Mehrwert der S/4HANA-Technologieüberzeugen soll.Ob nun auch die energiewirtschaftlichen Funktionen bei derPortierung von SAP IS-U aufS/4HANA einem tiefen funktionalen Redesign unterzogenwerden, steht abzuwarten, dennder Nutzerkreis ist sehr viel kleiner als der des Finanzwesens.In welchem Maße also typischeMassenprozesse oder Einzeltransaktionen in der Versorgungsindustrie durch die neuePlattform signifikant beschleunigt werden, darüber kann bislang nur spekuliert werden. Zubedenken ist in jedem Fall, dassfür viele energiewirtschaftlicheFunktionen auch Drittsystemein den Gesamtprozess eingebunden sind, die dann unvermutet einen neuen Flaschenhalsdarstellen können. Wenn diemorgendliche Gasbilanzierung inwenigen Minuten durchgeführtwerden kann, dürfen dann imAnschluss nicht die erzeugtenEDIFACT-Nachrichten in der Datenaustauschplattform Schlangestehen. Ähnliches gilt für dasDruck-Management im Abrechnungsprozess.Fiori-OberflächenDie Anwenderoberflächen vonS/4HANA kommen im attraktiven Gewand von SAP Fioridaher. Mit SAP Fiori wird eigentlich eine Sammlung vonHTML5-Anwendungen bezeichnet, die sich durch ein einheitliches grafisches Design unddurch ein durchgängig angewendetes Bedienkonzept auszeichnen. SAP Fiori-Anwendungensind zumeist rollenbasiert aufgebaut und verwenden Prinzipiendes sogenannten Responsive-Designs: Die Anwendungenpassen sich im Aussehen undVerhalten an Typ und Größe desEndgerätes an. Das betrifft nichtnur die Bildschirmauflösung,sondern auch die Verwendungbestimmter grafischer Elementeoder den Einsatz von Geräuschen. Vorteilhaft an diesemAnsatz ist, dass sich SAP FioriAnwendungen auf allen HTML5fähigen Endgeräten verwendenlassen. Unterstützt werdenalso fast alle modernen Smartphones, Tablets, Notebooks undklassische PCs. Die eigentlicheAnwendung bleibt auf jedemEndgerät funktional die gleiche,unterscheidet sich jedoch in derDarstellungsform. (Siehe auch„SAP Fiori – schöne neueAnwenderoberflächen“ aufSeite 12)TransitionspfadEine Migration von bestehenden SAP-Systemen auf SAPS/4HANA erfordert als Ersteseine bestehende Installationauf Basis von SAP ERP 6.0 undeine aktuelle Version des SAPNetWeaver Application Servers.Eine Anforderung, die SAP IS-UNutzer in Deutschland vor keineProbleme stellen wird, andersals viele SAP ERP-Anwender iminternationalen Umfeld.Grundsätzlich kann eine bestehende SAP ERP Lösung mittelsdes Software Update Managers (SUM) unter Verwendungder Database Migration Option(DMO) in einem geführten Prozess weitgehend automatischin eine S/4HANA-Anwendungüberführt werden. Sollte dastechnisch motivierte Transitionsprojekt mit anderen Optimierungsmaßnahmen verknüpftwerden, etwa zur Bereinigungvon obsoleten Buchungskreisenoder von Altdaten, dann kommen die Werkzeuge der SystemLandscape Transformation (SLT)zum Einsatz. Für kundeneigenenABAP-Code und Datenmodellerweiterungen gelten allerdingsBeschränkungen aufgrund desneuen S/4HANA Erweiterungsmodells.

cronos info 40 Februar 2016Da die Kosten der für S/4HANAerforderlichen Hardware direktvon der Größe der Datenbankabhängen, ist es für viele Kunden sinnvoll, vorgelagert zurS/4HANA Transition ein Archivierungsprojekt durchzuführen,um den Datenbestand zu bereinigen und die Systeme möglichst zu entschlacken.Anpassungen und ErweiterungenFlexibilität im Sinne von Erweiterbarkeit und Anpassbarkeitauf der einen Seite u

SAP Hybris ebenso wie zum Einsatz von Cloud-Lösungen bei der Akquise mit neuen Produkten in neuen Marktge-bieten. Dazu kommen Themen wie die Abrechnung von . Tutorials im Internet zeigen, wie einfach es geht. Smartes Lernen ist schnell, effi - zient, individuell und zukunftsori - entiert! Und vor allem: Es macht