RZ DRUCK Skriptendeckblätter A4 - Arztakademie.at

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Ärztetage veldenHYPNOSE / M 1 AngstH. Walter

Hypnose in der Behandlung von it wann gibt es HYPNOSE?Seitdem es Menschen gibt. Die Fähigkeit zur Trance und dieFähigkeit, sie auszulösen ist angeboren. Alle Menschen allerKulturen nutzen seit alters her täglich HYPNOSE unter denverschiedensten Namen.Beispiele für Alltagstrance: Sie fahren Auto und können sichanschließend an Teile der Strecke nicht erinnern. Sietagträumen. Sie beten. Sie schauen beim Zahnarzt auf einenPunkt, um sich zu entspannen und den Schmerz besseraushalten zu können. Sportler machen „Mentales Training“,Manager benutzen „Willpower“ oder „NeurolinguistischesProgrammieren“, Psychoanalytiker nutzen „Freies Assoziieren“usw.Die Verwendung von HYPNOSE in der Medizin ist historisch fürüber 7000 Jahre gesichert. (Jovanovic, 1988).Seit wann gibt es die wissenschaftliche HYPNOSE in derMedizin?Seit über 230 Jahren. Seit der deutsche Arzt Franz AntonMesmer sie aus dem religiösen Rahmen in die Medizinüberführte. Sein Gutachten über die „Teufelsaustreibungen“ desPater Gassner für die Bayerische Staatsregierung gilt als dieGeburtsstunde der HYPNOSE und der aus ihr hervorgehendenPsychotherapie. Der englische Augenarzt James Braid, der auchals erster in HYPNOSE schmerzfrei operierte, gab ihr 1841 denmodernen Namen „HYPNOSE“.Der amerikanische Psychiater und Hypnoseforscher Milton H.Erickson (1901 – 1980) modernisierte die HYPNOSE undHypnotherapie und leitete die weltweit anhaltende Renaissanceder HYPNOSE ein.1

Wissenschaftliche Anerkennung der HYPNOSE.Während die HYPNOSE als suggestives und beruhigendesBehandlungsverfahren seit Jahrzehnten in Deutschlandwissenschaftliche Anerkennung gefunden hatte und im Bereichder Ärztlichen Grundversorgung ein fester Bestandteil derKassenmedizin ist – u. a. in Form des Autogenen Training alsSelbsthypnose – und Teil der Facharztausbildung und derFortbildung zum Psychotherapeuten ist, wurde sie alsHypnotherapieverfahren im Bereich der Psychotherapie 2006als Indikationsverfahren anerkannt.Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie, das höchstewissenschaftliche Gremium der Bundesärztekammer, derBundespsychotherapeutenkammer und der Bundes-KV, hat ineinem Gutachten festgestellt, dass HYPNOSE über einfundiertes wissenschaftliches Behandlungskonzept verfügt undihre Wirksamkeit im Bereich der Psychosomatik und Suchtbewiesen hat.Gibt es Kontraindikationen?Ja. Absolute Kontraindikationen sind akute Psychosen und alleFormen akuter Verwirrtheitszustände. RelativeKontraindikationen sind u. a. Demenz und starke Ängste vorHypnose."Showhypnose"ist ein Gesellschaftsspiel, in dem die Illusion von Kontrolle undKontrollaufgabe gespielt wird, damit alle Beteiligten, Zuschauer undHypnotisierter – nur der Hypnotiseur nicht! – glauben, dass der Wille desShowhypnotiseurs die Macht über den Hypnotisierten übernommen habe.Da Hypnose sich auf der Grundlage angeborener und erworbenerFähigkeiten im Realitätsraum gemäß des psychischen Prozesses der sichselbst-erfüllenden-Prophezeiung vollzieht, wird sie im sozialen Spiel„Showhypnose“ verwirklicht und als „Machtspiel“ gespielt. Das„Machtspiel“ ist nur erfolgreich, weil der Hypnotisierte an den „Unsinn desKontrollverlustes“ glaubt oder aber ein unbewusstes Bedürfnis hat, einen„Kontrollverlust“ zu inszenieren, um ein unbewusstes Bedürfnis zubefriedigen.2

Das „Machtspiel“ in der HYPNOSE ist in Wirklichkeit ein Kooperationsspiel,in dem der Hypnotiseur zu 100 % von der Zustimmung des Unbewusstender Person abhängig ist. Sobald der erfahrene Showhypnotiseur einePerson mit kooperationswilligem Unbewussten gefunden hat, - (um einesolche Person zu finden, hat er seine Tricks und Tests) – braucht er nurnoch das Bewusstsein der Person überzeugen oder überrumpeln.Dieses „Machtspiel“ hat jedoch blitzartig sein Ende, wenn das Unbewusstedes Hypnotisierten nicht mehr mitspielen will. Dann zeigt sich umgehenddie reale Machtlosigkeit des Hypnotiseurs! Denn das Unbewusste derPerson ist gegenüber dem ICH teilautonom und kann jederzeit aus denIllusionen des bewussten Denkens des Hypnotisierten, dessen MachtOhnmachtphantasien der Showhypnotiseur schamlos nutzt, aussteigen.Und es tut das auch sofort, wenn der Showhypnotiseur in seinenForderungen nur etwas zu weit geht.Wobei ist HYPNOSE besonders hilfreich?Selbstentwicklung Erfolgsmanagement / Ziele erreichen Berufsgestaltung Lebensgestaltung Persönlichkeitsentwicklung Sport / akademische LeistungssteigerungPsychotherapie Psychohygiene / Stressbewältigung Psychotherapie / Hypnotherapie Psychosomatik Verhaltensstörungen / Psychosoziale Störungen Beziehungsprobleme in Familie und PartnerschaftMedizin Medizin ZahnmedizinDer wissenschaftlich in Doppelblindstudien nachgewiesene Wirkungsgradvon HYPNOSE beträgt je nach Erkrankung 62–74 %.Wissenschaftlich gesicherte Wirkung von HYPNOSE bei:(Revenstorf, 2001)Somatischen Störungen: Immunologie: Warzen, Dermatosen, Ichtyosis, Tumor (Überlebenszeit,Nebenwirkung der Chemotherapie, Tumorschmerzen)3

Vasomotorik: Blutungskontrolle, Durchblutungsförderung, MorbusRaynaud, beschleunigte Wundheilung. Neurologie: Amnesien, Rehabilitation von Hirnläsionen. Somatoforme Störungen: Morbus Crohn / Colitis ulzerosa, Asthma,Heuschnupfen, Hypertonie.Schmerzen: akuter Schmerz: Geburtshilfe, operative Eingriffe, postoperativeSchmerzen, Migräne, Kopfschmerz, Zahnmedizin usw. chronischer Schmerz: Krebsschmerz, chronische Schmerzen aller Art. somatoformer (psychischer) Schmerz: Chron. Schmerzen, Migräne,Kopfschmerz u. a.Psychosomatische Störungen: Somatoforme Störungen jeder ArtMorbus CrohnColitis ePsychoneurotische Störungen: Angststörungen und Phobien.Zwänge.Depressionen.Posttraumatische Störungen.Dissoziative rungen: Verhaltenstörungen – auchen.Akademische und sportliche Leistungsverbesserung.4

Was ist Angst?Angststörung ist ein Sammelbegriff für verschiedenstepsychische Störungen, die mit Furcht oder Angst einhergehenund Inhalte betreffen, die bei anderen Menschen nur wenigoder keine Angst auslösen.Medizinische UrsachenEs gibt bekannte Geschlechtsunterschiede im Auftreten, wobeiFrauen häufiger betroffen sind als Männer, zur Therapiekommen aber mehr Frauen. Neben psychischen Ursachen istauch an organische Ursachen zu denken (Hyperthyreose,Tachykardien, Extrasystolen, geringe Variabilität derHerzfrequenz etc).TherapieGenerell gilt als therapeutisch hilfreich vor allem Psychotherapie(VT, Hypnose, analytische Methoden), Entspannungsverfahren(Biofeedback, AT), Pharmakotherapie, Selbsthilfegruppen undSport. Keine Daten gibt es zu biologisch aktivem Licht, bzw.anderen physikalischen Therapien.DiagnostikAngst als Zustand war früher oft bei der Depressionsdiagnostikdabei, bzw. in Ländern wie z.B. Japan auch heute noch (aussozialen Gründen). Angst als Persönlichkeitszug hat mehrereHintergründe. Temperament spielt ebenso eine Rolle, wiefrühkindliche Erfahrungen.Angst ungerichtet, Phobie gerichtete Angst.F 40 Phobische Störungen: Agoraphobie -mit und ohnePanikstörung, soziale Phobie, spezifische (isolierte Phobie),andere und nicht näher bezeichnete Phobien)F 41 andere Angststörungen: Panikstörung, generalisierteAngststörung, Angst und depressive Störung, gemischt; anderegemischte Angststörungen, andere und nicht näher bezeichneteAngststörungen)5

F 40.0AgoraphobieHeute wird dieser Begriff weiter gefasst als ursprünglicheingeführt.Bezieht sich nicht mehr nur auf Ängste vor offenen Plätzen,sondern auch auf Ängste vor Menschenmengen, Angst daseigene Haus zu verlassen, alleine in Zügen etc. zu reisen.Vermeidungsverhalten - bei dieser Phobie besonderseinschränkendSchlüsselsymptome: Fehlen eines Fluchtwegs- Panik bei demGedanken zu kollabieren, hilflos in der Öffentlichkeit liegen zubleibenDD: Wahn, ZwangF 40.1 soziale PhobieFurcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen inverhältnismäßig kleinen Gruppen (nicht in Menschenmengen).Führt zu Vermeiden von sozialen Situationen.Vermeiden vonBlickkontaktEssen in der ÖffentlichkeitSprechen in der ÖffentlichkeitTreffen von Gruppen etcBei Männern und Freuen gleich häufig.F 41.0 PanikstörungWiederkehrende schwere Angstattacken, die nicht auf einespezifische Situation oder besondere Umstände beschränkenund deshalb auch nicht vorhersehbar sind. Die Symptomevariieren von Person zu Person.6

Typisch ist der plötzliche Beginn mit Herzklopfen, ev.Brustschmerz, Erstickungsgefühlen, Schwindel,Entfremdungsgefühlen (Depersonalisation, Derealisation)Sekundär entsteht meist Angst vor Sterben, Kontrollverlustoder Angst, wahnsinnig zu werden.Dauer: meist nur MinutenReaktion: FluchtF 41.1 Generalisierte AngststörungGeneralisierte und anhaltende Angst, die nicht auf bestimmteSituationen beschränkt ist, sondern frei flottierend.Unterschiedl. Symptome, meist aber ständige Nervosität,Zittern, Schwitzen, Zittern, Muskelspannung, Herzklopfen,Benommenheit, Schwindel. Vegetative Übererregbarkeit Muskelspannung Befürchtungen (Sorgen um zukünftiges Unglück ------------------------------------Bei F 43 Reaktionen auf schwere Belastungen undAnpassungsstörungenF43.22 Angst und depressive Reaktion, gemischAngst kann aber auch vorkommen bei:F 48.1 Depersonalisations-, DerealisationssyndromF 45 somatoformen StörungenF 3 Affektiven Störungen (v. allem bei depressivenStörungen undZyklothymie, Dysthymie)F 25 schizoaffektiven Störungen7

F 24 wahnhaften StörungenF 10 - F19.3 Entzugssyndrom (von Alkohol, Drogenund multiplem Substanzgebrauch)F 05.0 Delir ohne Demenz----------------------------------------Wie macht man eine Hypnose?Eine erfolgreiche Hypnose ist durch die Erfüllung von 3 Erfordernissengekennzeichnet, schrieb Dave Elman:1. Zustimmung und Einverständnis (das bedeutet Motivation undKooperation),2. Kommunikation (Vertrauen)3. Sicherheit der eigenen Fähigkeiten eine Suggestion richtig einsetzen zukönnen (Penin 2015).Danach versucht man durch ein sog. Yes Set, Zustimmung zu erreichen;„ich frage mich ob ich Sie ersuchen kann, Ihre Muskeln rund um IhreAugen so zu entspannen, dass Sie ihre Augen nicht oder nur schweröffnen können.Können Sie sich das vorstellen?Schließen Sie bitte Ihre Augen und stellen sich vor, dass Sie Ihre Augennicht öffnen können.Danach folgen Suggestionen mit körperlicher Entspannung, mentalerRelaxation, lautes Zählen mit dem Auftrag, dass die Zahl mit der Nennungverschwindet und wenn sie verschwindet verdoppelt sich die Entspannung( verbindende Suggestionen).Textbeispiel:Für Fremd- und Selbsthypnose: Safe place / sicherer innerer Ort(v.a. nach Ulrich Sachsse, Lindau-Vortrag 1997)8

„Ich bitte Sie, sich die Vorstellung eines sicheren inneren Ortes zuverschaffen, wo Sie mit sich allein sind, ohne ein anderes menschlichesWesen, den kein anderer Mensch erreichen kann. Das kann in eineranderen Zeit, auf einem anderen Planeten, in der Märchenwelt, auf derErde ein sicherer Ort sein, den Sie mit Ihren magischen Mitteln schützen,die Ihnen zur Verfügung stehen.Und wenn es für Sie jetzt stimmig ist, beschließen Sie, IhreAufmerksamkeit nach innen zu wenden. Sie entscheiden ganz bewusst, obes für Sie gut und in Ordnung ist, die Augen zu schließen oder die Augengerade nicht zu schließen. Und Sie entscheiden für sich ganz bewusst, obes gut ist, sich zu entspannen, locker zu lassen oder eher nicht.Und wenn es für Sie passt, ist es so, dass Sie nach innen gehen. Dass Siespüren, wie Ihr Körper dasitzt, spüren das Gewicht, Ihren Körper, IhreHaltung, Ihre Atmung.Und mit Ihren Gedanken, Gefühlen und Bildern in die innere Welt gehen,dorthin, wo der eigene sichere innere Ort ist, den wir alle in uns haben.Denn wir alle haben im Leben auch immer auch viele, viele sichere undgute Erfahrungen gemacht. Diesen unseren sicheren inneren Ort könnennur wir selbst erreichen, kein anderer Mensch.Sie können Ihren Ort erreichen mit allen Mitteln der Magie und desZaubers, die Sie kennen. Sie können dorthin fliegen oder tauchen, sichdorthin tragen lassen oder in einem Gedankensprung dort sein.Und wenn Sie diesen sicheren Ort erreicht haben, dann sind Sie da mitallen Ihren Sinnen.Sie sehen, was dort ist - - Sie hören die Geräusche an diesem Ort,Sie spüren den Ort und sich selbst an Ihrem sicheren inneren Ort,Sie riechen und Sie schmecken,Sie sind dort mit allen Ihren Sinnen.Und Sie spüren die Ruhe, die Sicherheit und Geborgenheit dieses Ortes,der in Ihnen ist.Und es ist gut zu wissen und zu spüren, dass Sie diesen Ort immer undüberall aufsuchen können, wenn Sie es wollen, wenn Ihnen danachzumute ist. - - - - - - - - Und langsam verabschieden Sie sich von diesem Ort, bedanken sich fürdas, was Sie dort erhalten haben und kommen jede in ihrer Zeit, jeder inseiner Zeit, hierher zurück.Und wenn sie wieder hier sind, beschließen Sie, die Aufmerksamkeit nachaußen zu lenken, Sie spüren sich selbst in diesem Raum, hören meineStimme wieder deutlicher und klarer, richten die Aufmerksamkeit nachaußen.Bringen Sie ganz bewusst Spannung in Ihren Körper, spannen den Körperan, zählen innerlich von 1 – 10, werden mit jeder Ziffer etwas munterer,und wenn Sie bei „10“ sind, holen Sie ganz tief Luft, atmen tief durch und9

machen bitte die Augen auf, sind frisch, munter, hellwach, fühlen sichwohl und strecken sich noch ganz kräftig und ruckartig.Sie sind frisch, munter, hellwach!“SelbsthypnoseAnleitung für Selbsthypnose-Vorschlag Optische Konzentration auf einen Punkt (Augenfixation) Oder / und Wahrnehmen des Atemrhythmus zur Beruhigung undZentrierung Verlangsamen der Ausatmung zur vegetativen Umschaltung auf Ruheund Entspannung Schließen der Augenlider Im Stillen langsam von 20 (10) bis 1 (0) rückwärts zählen und beimAusatmen denken: ‘Ich lasse los ., ich entspanne mich .‘ Evtl. Vertiefen der Hypnose durch die Handlevitation Dabei einen sicheren und schönen Ort auffinden, an dem man mit sichselbst zufrieden ist und an dem ‚die Uhren anders gehen‘. Dort das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Friedlichkeitempfinden und evtl. durch Zusammendrücken von Daumen undZeigefinger einer Hand ‚verankern‘ Innerlich evtl. eine vorher formulierte Suggestion aussprechen, sichdem erkrankten Organ zuwenden, in Vorstellung den Körper freibewegen oder in sich hineinhorchen Evtl. ein Bild von der Zukunft nach Erreichen des Therapiezielesvisualisieren Evtl.posthypnotische Suggestion aussprechen (z.B. Andauer despositiven Effektes) Jeweils beim Einatmen vorwärts zählen von 1 bis 10, um dieSelbsthypnose zu beenden Abschließen der Selbsthypnose mit Öffnen der Augen (bei 10) undkräftigem, ruckartigem Strecken(aus ULG-Skriptum Medizin. Hypnose: M. Martin, H. Walter)Angst beim Zahnarzt -BlumenwieseWenn Sie hypnotisiert werden, dann wird Arzt/Ärztin ganz normal mit10

Ihnen sprechen, wird Ihre Aufmerksamkeit mit ruhiger Stimme auf dasWesentliche lenken. Er/sie wird nicht beschwörend auf Sie einreden, wiees in den Spielfilmen vorkommt.Auffallend in einer Hypnose ist, dass nur positive Formulierungenverwendet werden. „Ich sage zum Beispiel zu einem Kind, das zurBehandlung kommt, nicht: Jetzt werden wir den Zahn rausziehen!Sondern ich entführe es meinetwegen auf eine schöne Blumenwiese.Unter den vielen bunten Blumen steht auch ein Löwenzahn, den wohl alleKinder wegen der Blüten, die man wegpusten kann, kennen. Und diesePflanze werden wir jetzt samt seiner Wurzel entschweben lassen!“Also das physiologisch richtige, aber für den Patienten unangenehme Bild(rausziehen) kann in ein positiv besetztes Phantasiebild umgewandeltwerden (entschweben lassen).So kann zum Beispiel auch der gefürchtete Bohrer zurZahnwaschmaschine umfunktioniert werden. Das Unbewusste ist offen fürpositive Formulierungen und sträubt sich gegen negative.Solche Bilder kann man auch bei Erwachsenen äußerst hilfreich einsetzen.Ihre Angst vor dem Zahnarzt unterscheidet sich ja kaum von der einesKindes. Es gibt sogar erwachsene Patienten, die mit Stofftieren zumZahnarzt kommen und die sie auf den Behandlungsstuhl mitnehmen!Farben-Sehstrahl Maschine RöntgenZahn-Schlafkügelchen SpritzeZahn-Waschmaschine BohrerKinder (und Erwachsene) bei Stress und AngstSponge Bob, ein Beispiel (C. Frankenhuis und A. Vlieger)Manche Kinder verhalten sich wie ein Schwamm. Sie absorbieren alles, dieguten wie die schlechten Dinge die im Leben passieren, und auch dielästigen Dinge, die einem das Leben schwerer machen können. AlleEindrücke kommen wie „Bubbles“ in den Sponge Bob hinein und machendem Kind Druck und Stress. Die hypnotische Arbeit beruht auf derBauchatmung und erlaubt damit dem Kind all diese frechen Blasen, diestören und ärgern können, auszuatmen. Das macht Platz für dieangenehmen, gut duftenden „Bubbles“ in allen Farben des Regenbogens.Und die Einatmung bringt diese angenehmen “Bubbles”, die Sicherheit mitsich führen und entspannend sind, in den Körper. Sie verteile sich, wie imSchwamm, und sind gefüllt mit lauter angenehmen Dingen, die das Herz11

erfreuen. Damit Sponge Bob wieder lächeln kann, damit Dein Körperwieder lächeln kann.The second drawing shows the inhalation of pleasant, confident, safe,relaxing bubbles.“Rainbow hypnosis” by Carla Frankenhuis oder “rainbow colours’based on a script from Elkins and Carter (1981).Wie löst man Angst?(1.) Trance bewirkt eine Veränderung des alltäglichen Bezugsrahmens.Mit Trance enthebt man den Betroffenen oder die Betroffene demalltäglichen „Schema“ der gewohnten Abläufe, der gewohntenZuordnungen und Interpretationen (d.h. das ist weil ), aber auch dergewohnten Ordnung. Trance gibt die Möglichkeit Dinge „anders“ zu sehen.Trance eröffnet einen anderen, bzw. neuen Blickwinkel auf das Problemund setzt andere Bewertungen (z.B. „ Geben ist seliger dennnehmen“ . sagte der Boxer). Auch das Zeitempfinden wird in Trancetransformiert, so dass man eine Verkürzung der Schmerzdauer trainierenkann. Um in Trance zu gehen, hilft es Vergleiche anzustellen, wie z.B.„ während Ihr Bewusstes damit beschäftigt ist, ihren Körper zuentspannen, hat Ihr Unbewusstes längst begonnen, daran zuarbeiten auf welche Weise Ihr Schmerz am besten zu lösen und zubewältigen sind wird “. Das „Unbewusste“ wird von derHypnotherapie im salutogenetischen Sinne gesehen, also alsQuelle der Kräfte zur Selbstheilung. Im Gegensatz zurPsychoanalyse ist das Unbewusste der Hypnotherapeuten eine12

positiv besetzte, weise Instanz, an die als „therapeutisches Tertium“auch Fragen gestellt werden und das auch um Lösungen Bescheidweiß (B.Peter). Auch Probleme, wie Schmerzen, psychischeProbleme und Sorgen werden an diese wohlwollende Instanzübergeben, mit der Idee der weiteren Strukturierung und mit derIdee, dass etwas, das man von sich zumindest ein wenigwegschieben kann, das man einer Instanz „übergeben“ kann, dannplötzlich Lösungen „wie von selbst“ entstehen, alsoLösungsmöglichkeiten auftauchen. Das damit verbundenedivergente Suchen, das den gewohnten Wahrnehmungs-, Affekt undDenkrahmen überschreitet, wird in Trance erleichtert. Diese Ziele,die durch die hypnotisch eingeleitete Trance erleichtert werden,stellen die Basisprozesse dar, die zur therapeutischen Veränderunggenutzt werden(2.) Imagination ist die Kraft der Vorstellung, die in allen 5 Sinnen(optisch, akustisch, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch) durch dieHypnose genützt wird.Zur Angstkontrolle wird eine Vorstellung der Angst in allen 5 Qualitätenerfragt (welche Farbe, welche Konsistenz, welcher Geruch, welcher Ton,welcher Geschmack).Das wiederholt man mit der angstfreien Variante (welche Farbe entsprichtdem angstfreien Wohlbefinden, welcher Ton, welche Konsistenz hat das,oder wie fühlt sich das an, etc).Danach werden die Patienten gebeten, die angstfreie Vorstellung (vonFarbe, Geruch, Geschmack, Konsistenz und Gehörtem), in dasangstbesetze Areal einfließen zu lassen.(3.) DissoziationWenn Angst dissoziativ verändert werden soll, dann empfiehlt sich dieVorstellung von Kanälen, von Leitungen, die die Angst als Impuls, alsFlüssigkeit usw. ableiten und an den Finger- und Zehenspitzenhinaustropfen lassen.Kinotechnik: Die Angstsituation auf eine Leinwand zu bannen, möglichstin schwarz-weissDas Selbst sitzt im Kino, ganz bequem und hat die Bedienungstastatur inder Hand: Vorlauf, Stopp, schneller Vorlauf, Rücklauf etcSolange bis die Angst verblasst.Schutzmotive einführen (Kleidungsstück, das aus Kindheit erinnert, einerwichtigen, schützenden Person gehört (signifikant other)Zusammenfassen13

1. Empathie vermitteln, Rapport herstellen und damit helfen, dassPatientInnen für die eigenen Zustände Verständnis entwickeln,diese annehmen (und nicht ablehnen). Das fördert das Vertrauenins eigene Ich.2. Entspannung erklären (auf der Linie Anspannung-Entspannung)fördern, anwenden.3. Als nicht hysterisch erklären, sondern Angst als Schutz, den dereigene Körper braucht4. Sich mit eigenen, inneren Ressourcen verbinden, Kraft holen, Mutholen, verankern.5. Ermuntern, im hier und jetzt Kontrolle zu haben. SuggestiveWortwahl: ich kann das jetzt. Es geht mir von Tag zu Tag injeder Hinsicht besser und besser.LiteraturGrawe et. al., 1994; Revenstorf und Prutlo, 1994; Bongartz, 1999Dirk Revenstorf / Burkhard Peter, Hrsg.: Hypnose in Psychotherapie,Psychosomatik und Medizin; Springer Verlag;ISBN: 3-540-67480-2.Dirk Revenstorf: Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenzdes Psychotherapieverfahrens Hypnotherapie entsprechend den Kriteriendes Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie (& 11Psychotherapeutengesetz): In Hypnose - Zeitschrift für Hypnose undHypnotherapie, Band 1/Oktober 2006; MEG-Stiftung, Konradstr. 16,80801 München. (Gutachten des Wissenschaftlichen BeiratesPsychotherapie nach & 8,11 Psych/ThG – Anlage 1 2;www.Wb.psychotherapie.de.)Fragen zur Selbstevaluation Meinen die Begriffe Angst und Phobie dasselbe?Gibt es die wissenschaftliche Hpynose seit mehr als 500 Jahren?Verwendet Showhypnose dieselben Elemente wie die medizinischeHypnose?Brauche ich für eine gelungene Hypnose das Einverständnis des Patienten?Braucht HypnotiseurIn eigene Sicherheit für erfolgreiche Hypnose?Verwendet die Hypnosemethode auch die Sinnesorgane?Kann eine negative Wortwahl aufsaugend wie ein Schwamm wirken?Ist die Imagination in Hypnose verboten?Ist Trance und Unbewusstes dasselbe?Kann man das Unbewusste wirklich beeinflussen?14

Manager benutzen „Willpower" oder „Neurolinguistisches Programmieren", Psychoanalytiker nutzen „Freies Assoziieren" usw. Die Verwendung von HYPNOSE in der Medizin ist historisch für über 7000 Jahre gesichert. (Jovanovic, 1988). Seit wann gibt es die wissenschaftliche HYPNOSE in der Medizin? Seit über 230 Jahren. Seit der deutsche .