Allgemeine Planungsgrundlagen – Empfehlungen

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M E R K B L Ä T T E R Z U R E L E K T R O I N S TA L L AT I O N I N W O H N G E B Ä U D E NM1AllgemeinePlanungsgrundlagen –EmpfehlungenGebrauchstaugliche Elektroinstallationenstattung mit dem Ausstattungswert 3 bzw. 3plus berücksichtigt bereits heute zukünftigetechnische Entwicklungen.Bauherren oder Renovierer sollten die vonder HEA entwickelten und in RAL-RG 678veröffentlichten Ausstattungswerte imBauwerksvertrag, in der Leistungsbeschreibung oder in der Bestellung festschreiben.Die HEA/RAL-Ausstattungswerte beinhalteneine detaillierte Leistungsbeschreibung füreine Wohnung bzw. für einzelne Räume,die vom Elektrofachbetrieb, Bauträger oderFertighaushersteller umgesetzt werdenmüssen, wenn sie im Vertrag fixiert sind. Fürden Elektrofachbetrieb ist es einfacher, einbedarfsgerechtes Angebot zu erstellen, wennder jeweilige Ausstattungswert vorgegebenist. Für Bauherrn oder Renovierer sind die Angebote dann transparent und vergleichbar.temtechnik ist nach RAL RG 678 ebenfallseine Kennzeichnung eingeführt.Wählen Sie die Standardausstattung mitdem Ausstattungswert 2 oder 2 plus, damitSie Ihre Elektro- und Kommunikationsgerätean jeder gewünschten Stelle anschließenund nutzen können. Teure Nachinstallationenbleiben Ihnen so erspart. Die Komfortaus-Die Gebrauchstauglichkeit und Zukunftsfähigkeit einer Elektroinstallation in Wohnungen wird durch ihren Ausstattungswert nachRAL-RG 678 bestimmt. Für den energieeffizienten und komfortablen Betrieb von Wohngebäuden unter Nutzung einer Gebäudesys-1231 plus2 plus3 usstattung gemäß DIN 18015-2 Standardausstattung Komfortausstattung plusMindestausstattung gemäß DIN 18015-2 und Vorbereitung fürdie Anwendung der Gebäudesystemtechnik gemäß DIN 18015-4 plus plusStandardausstattung und mindestens ein Funktionsbereichmit Gebäudesystemtechnik gemäß DIN 18015-4Komfortausstattung und mindestens zwei Funktionsbereiche mitGebäudesystemtechnik gemäß DIN lgemeine Stromkreise fürBeleuchtung und Steckdosenweitere Stromkreise für Gerätemit hoher Anschlussleistung(zusätzlich zu den oben aufgeführten allgemeinen ionInstallationshinweiseWohnflächeAnzahlbis 50m²351-75m²476-100m²5101-125m²6 126m²7Elektroherd, Mikrowellengerät,Geschirrspülmaschine, Waschmaschine,Wäschetrockner, Bügelstation,Warmwassergerat, HeizgerätAnzahl der Stromkreise für Beleuchtung und Steckdosenfür allgemeine Verwendung in Abhängigkeitder Raumanzahl und -größe (siehe RAL-RG 678).Elektroherd/Kochfeld, Backofen, Dampfgarer, Mikrowellengerät,Geschirrspülmaschine, Waschmaschine, Wäschetrockner, Bügelstation,soweit vorgesehen:Warmwassergerat, Heizgerät, Saunaheizgerät, Whirlpoolin Mehrraum-Wohnungenje nach Anzahl der einzubauenden Betriebsmittelmind. 4-reihigund notwendiger Reserveplätze (mind. 4-reihig)Klingel/Gong, Turöffner,KlingeI/Gong, Türöffner, Gegensprechanlage mit mehrerenGegenprechanlageWohnungssprechstellenJedem Raumzugang sowie jedem Bettplatz ist eine Schaltstelle für Beleuchtung zuzuordnen.Den Bettplätzen und den Arbeitsflächen von Küchen und Hausarbeitsräumen zugeordnete Steckdosen sindals Zweifach-Steckdose vorzusehen, sie zählen nach der Tabelle jeweils als eine Steckdose.Tabelle 2: Ausstattungswerte für Elektroinstallationen in Wohngebäuden nach RAL-RG 678 (Die komplette AusstattungsrichtlinieRAL-RG 678, die auch die plus-Ausstattungswerte beschreibt, kann bezogen werden über www.hea-shop.de.)Anschlüsse für Rollladenantrieb2336912Steckdosen für Dunstabzug21112334Steckdosen für Kühl-/Gefriergerät1211212211Anschlüsse für Rollladenantrieb21112Anschlüsse für Lüfter3242Steckdosen für Dunstabzug1121241013je nach Anzahl der Antriebe1323123231Steckdosen für RuK11181154108422322261Radio-/TV-/Datenanschlüsse RuK3116912Steckdosen für IuK1122323Steckdosen für Kühl-/Gefriergerät3Steckdosen für RuK1Radio-/TV-/Datenanschlüsse RuK1Steckdosen für IuK1Anschlüsse für Rollladenantrieb3Anschlüsse für Lüfter1Steckdosen für Dunstabzug1Steckdosen für Kühl-/Gefriergerät124811Telefon/ Datenanschlüsse IuK111316Beleuchtungsanschlüsse12Steckdosen, allgemeinje 6m Länge1211212112111111je nach Anzahl der Antriebebis 3 müber 3 m453353211Telefon/ Datenanschlüsse dosen, allgemeinSchlaf-, Kinder-, Gäste-,Arbeitszimmer, bis 20 m²über 20 m²bis 20 m²über 20 m²je nach Anzahl der AntriebeWohnzimmerSteckdosen für RuKRaumbezogene Anzahlvon Anschlussstellen fürSteckdosen, se RuK Steckdosen für Iuk3 Telefon/ Datenanschlüsse IuK2 n, allgemeinRAL-AusstattungswerteAnschlüsse für LüfterTabelle 1: Ausstattungswerte und Ihre Kennzeichnung nach RAL-RG 678

Hausanschlussraum, -wand, -nischeDer elektrische Hausanschluss/Netzanschluss ist die Schnittstelle zwischen derElektroinstallation des Hauses und demStromversorgungsnetz. Er besteht aus demEinführungskabel und dem Hausanschlusskasten. Die Beantragung des Hausanschlusses erfolgt in der Regel über den eingetragenen Elektroinstallateur beim Netzbetreiber(NB). Für die Installation der Anschluss- undBetriebseinrichtungen des Stromanschlusses und anderer Versorgungssparten, z. B.den Fernmeldeanschluss, den Gas- und Wasseranschluss usw., ist ein an der Außenwandgelegener Hausanschlussraum, eine Hausanschlusswand oder eine Hausanschlussnischeim Keller- oder Untergeschoss des Wohngebäudes vorzusehen.Fundamenterder / SchutzpotentialausgleichEin Gebäudeerder erhöht die Sicherheit derelektrischen Anlage und er ist deshalb vorgeschrieben. Wird der Erder als geschlossenerRing in die Außenfundamenten des Gebäudeseingebettet, so bezeichnet man ihn als Fundamenterder. Bei Bauwerksabdichtungen mitsogenannter „schwarzer oder weißer Wanne“und bei Perimeterdämmung können besondere Ausführungen des Fundamenterders notwendig werden. Wird eine Blitzschutzanlageerrichtet, so kann der Fundamenterder auchals Blitzschutzerder benutzt werden.Die Anschlussfahne des Fundamenterders istin der Nähe des elektrischen Hausanschlusskastens mit der Haupterdungsschiene zuverbinden. Über die Haupterdungsschienewerden außerdem die verschiedenen metallischen Leitungssysteme, z. B. Wasser- undGasleitungen, sowie der Schutzleiter der Elektroinstallation zum Schutzpotentialausgleichmiteinander verbunden. Dieser Schutzpotentialausgleich dient der elektrischen Sicherheitim Haus.Hauptstromversorgungssystem /ZählerplatzZum Hauptstromversorgungssystem zählenalle elektrischen Betriebsmittel hinter demHausanschluss bis zu den Zählerplätzen.Diese Zählerplätze sind in Zählerschränkenzusammengefasst und dienen zur Aufnahmeder Messeinrichtungen (Zähler) und Steuergeräte. Art, Umfang und Installation nken werden entsprechend denTechnischen Anschlussbedingungen (TAB)vom NB unter Berücksichtigung der berechtigten Wünsche des Kunden festgelegt.Stromkreisverteiler / StromkreiseDie Verteilung der elektrischen Energie aufeinzelne Stromkreise erfolgt im Stromkreisverteiler, der im BelastungsschwerpunktHerausgeber:HEA – Fachgemeinschaft füreffiziente Energieanwendung e.V.www.hea.deder Wohnung angeordnet werden soll.Im Stromkreisverteiler finden neben denLeitungsschutzschaltern und Fehlerstromschutzschaltern auch andere Schalt- undSteuereinrichtungen Platz. Zum Stromkreis gehören der Leitungsschutzschalter,ggf. auch der Fehlerstromschutzschalterim Stromkreisverteiler, die Leitung zu denSteckdosen, Leuchtenanschlüssen undGeräteanschlüssen sowie die angeschlossenen Elektrogeräte selbst. Für Geräte miteinem Anschlusswert von 2 kW und mehr,wie Elektroherde, Geschirrspülmaschinen,Waschmaschinen, Mikrowellenkochgeräten,Warmwasserbereitern usw., sind jeweils eigene Stromkreise vorzusehen.Information und Kommunikation (IuK)Elektro-WärmepumpenEinbruch- und Überfallmeldeanlagen überwachen die Wohnung bzw. das Haus undgeben bei gewaltsamem Eindringen stillenoder lauten Alarm. Sie sorgen so für die Sicherheit der Bewohner und deren Eigentum.Die Kriminalpolizei berät in Bezug auf dieverschiedenen am Markt erhältlichen technischen Systeme.Besondere elektrische Meldegeräte warnenauch bei Rauchentwicklung und Wasseraustritt. Es empfiehlt sich, die gewünschten Anlagen zusammen mit der Elektroinstallationzu planen und ausführen zu lassen, um teureNacharbeiten zu vermeiden.Die elektrische Raumheizung kann mit Wärmepumpen oder über Direktheizgeräte erfolgen. Die Elektro-Wärmepumpe entzieht derUmwelt Wärme für die Raumheizung ausder Luft, dem Wasser oder dem Erdreichund leistet damit einen erheblichen Beitragzu umweltfreundlicher Energieversorgungeines Gebäudes. Ihr Energieversorger berätSie über die notwendigen technischen Voraussetzungen (Anschlussmöglichkeit, Zählerplätze, Steuerung) für die Errichtung einerWärmepumpenanlage sowie die Tarife derStromanwendung zu Heizzwecken.Unabhängig von der Art der Einspeisung,ist ein Installationsrohrsystem mit Koaxialleitungen bis zu den Anschlussstellen derKommunikationsgeräte vorzusehen. Antennensteckdosen (daneben stets DreifachSchutzkontaktsteckdosen) sind außer fürden Wohnraum auch für die Individualräume(Eltern, Kinder) vorzusehen.Informationstechnische Anlagen (z.B. Internet) können sowohl über das Kommunikationsnetz (RuK) als auch über das Koaxialleitungsnetz (IuK) betrieben werden.Gefahrenmeldeanlagen / RauchmelderElektro-WarmwasserbereitungBlitz- und ÜberspannungsschutzElektrische Energie wird in unterschiedlichenGeräten und Systemen für die Erwärmungdes Wassers genutzt. Die Einzelversorgungmit verbrauchsnah installierten und auf denjeweiligen Bedarf abgestimmten Gerätenvermeidet Verteilungsverluste und spartsomit Energie und Kosten. Fragen zu denjeweils günstigsten Geräten und Systemenzur Warmwassererwärmung beantwortet IhrEnergieversorgungsunternehmen.Um ein Gebäude ausreichend gegen Blitzschlag und Überspannungen zu schützen, istsowohl der äußere als auch der innere Blitzschutz notwendig. Zum äußeren Blitzschutzgehören die Fangeinrichtungen, Ableitungenund die Erdungsanlage, die den Blitz außenam Gebäude aufnehmen und gezielt außerhalb der Gebäudehülle in das Erdreich ableiten. Zum inneren Blitzschutz gehören dieÜberspannungsschutzeinrichtungen die dieentstehenden und für empfindliche Elektrogeräte gefährlichen Überspannungen auf ungefährliche Werte reduzieren. Ein wirksamerÜberspannungsschutz ist mehrstufig aufgebaut, beginnend mit den Blitzstromableiternan den Eintrittstellen der Stromversorgungsund Kommunikationsleitungen in das Gebäude bis hin zu den Überspannungsschutzeinrichtungen in den Stromkreisverteilernund an den Anschlussstellen der besondersempfindlichen Elektrogeräte wie Telefon,Fernseher, Stereoanlage sowie PC. Wichtigist, dass an den Elektrogeräten immer sowohl der Starkstromanschluss (Netzseite)als auch der Kommunikationsanschluss (Antennen- oder Netzwerkanschluss) geschütztwird. Nur dann sind die hochwertigen Geräte, bei nahen oder fernen Blitzschlägen sowie bei Schaltüberspannungen geschützt.HauskommunikationHaussprechanlagen mit oder ohne Bildübertragung ermöglichen die Kommunikationzwischen Besuchern und den Bewohnerneines Gebäudes untereinander. Rechtzeitige Planung und ein ausreichend dimensioniertes Installationsrohrsystem ersparennachträgliche Schlitzarbeiten oder unschöneAufputzverlegung.Rundfunk und Kommunikation(RuK)Für die Aufnahme der Kommunikationsleitungen zum Anschluss an das öffentlicheRundfunk- und Kommunikationsnetz (RuK)ist ebenfalls ein Installationsrohrsystemvorzusehen. Planen Sie auch genügend Telefonsteckdosen (daneben stets ZweifachSchutzkontaktdosen) für die Wohn- undSchlafräume ein.Ausgabe: 01.2011Weitere Informationen beiwww.elektro-plus.com

M E R K B L Ä T T E R Z U R E L E K T R O I N S TA L L AT I O N I N W O H N G E B Ä U D E leichAllgemeinesNach der Verordnung über AllgemeineBedingungen für den Netzanschlussund dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung (Niederspannungsanschlussverordnung – NAV)hat der Bauherr (Anschlussnehmer) diebaulichen Voraussetzungen für die sichere Errichtung des Netzanschlusses(Hausanschlusses) zu schaffen undfür den Hausanschlusskasten oder dieHauptverteiler einen geeigneten Raumoder Platz nach DIN 18012 zur Verfügung zu stellen. In DIN 18012 sindebenfalls die Anforderungen an Gas-,Wasser- und Fernwärmeanschlusseinrichtungen definiert. Die Zugänglichkeitfür Beauftragte der Ver- und Entsorgungsunternehmen sowie der Feuerwehr muss immer gewährleistet sein.HausanschlussDie Haus-Anschlusseinrichtungen innerhalb von Gebäuden, z. B. der Hausanschlusskasten, die Hauptabsperreinrichtung, sind in Abstimmung mit denNetzbetreibern/Versorgungsunternehmen gemäß DIN 18012 unterzubringen:– in Hausanschlussnischen,vorgesehen für nicht unterkellerteEinfamilienhäuser, oder– auf Hausanschlusswänden,vorgesehen für Gebäude mit bis zufünf Nutzungseinheiten (das sind vierWohneinheiten und die Allgemeinversorgung), oder– in Hausanschlussräumen,gefordert in Gebäuden mit mehr alsfünf Nutzungseinheiten.Einbau- und Betriebseinrichtungen 1)0,3 m0,3 mfrei zu haltenderArbeits- undBedienbereich1,2 m(durchgängige Höhemin. 1,8 m)Sonstige Einrichtung 2)1) z.B. Gas- oder Wasserleitungsrohre2) z.B. ZählerschrankBild 1: Arbeits- und Bedienbereich vordem Hausanschlusskasten (HAK)M2Der Hausanschlussraum kann aber auchin Gebäuden mit bis zu fünf Nutzungseinheiten sinngemäß angewendet werden.Die Größe des Hausanschlussraumsbzw. der Hausanschlusswand sowiedie Anordnung der Hausanschlussnische sind so zu planen, dass vor denAnschluss- und Betriebseinrichtungen(z. B. Hausanschlusskasten, Zählerschrank) mit einer Tiefe von ca. 0,3 m einfreier Arbeits- und Bedienbereich gemäß Bild 1 vorhanden ist.Bei der Anbringung der Anschlusseinrichtungen für die Stromv

MERKBLÄTTER ZUR ELEKTROINSTALLATION IN WOHNGEBÄUDENM 1 Allgemeine Planungsgrundlagen – Empfehlungen Tabelle 1: Ausstattungswerte und Ihre Kennzeichnung nach RAL-RG 678 Tabelle 2: Ausstattungswerte für Elektroinstallationen in Wohngebäuden nach RAL-RG 678 (Die komplette Ausstattungsrichtlinie RAL-RG 678, die auch die plus-Ausstattungswerte beschreibt, kann