ALLGEMEINE INTELLIGENZ-TEST - Psychomeda

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Dr. L. SatowALLGEMEINEINTELLIGENZ-TEST(AIT)Diese Test- und Skalendokumentation wird vom Autor unter der„Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziellKeineBearbeitung 3.0 Deutschland“ d/3.0/de/) kostenloszur Verfügung gestellt.Bitte mit folgender Quellenangabe zitieren:„Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation. Verfügbarunter http://www.drsatow.deOnline im Internet: URL: http://www.drsatow.de.Test- undSkalendokumentationVersion 2015

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.deInhalt1. Einführung . 22. Urheberrecht und Nutzungsbestimmungen . 43. Theoretischer Hintergrund . 54. Testentwicklung . 75. Einsatzgebiete und Durchführung . 86. Stichprobe zur Überprüfung des AIT . 97. Psychometrische Item- und Skalenkennwerte . 128. Validität. 199. Zusammenfassung . 27Literaturverzeichnis . 28Anhang . 29AIT Beispiel-Profile . 01

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de1. EinführungDer Allgemeine Intelligenz-Test (AIT) wurde mit dem Ziel entwickelt, diegrundlegenden Intelligenz-Faktoren nach dem CHC-Modell (Cattell–Horn–Carroll)zuverlässig und effizient zu erfassen. Das CHC-Modell (Carroll, 1993) ist dasempirisch am besten untersuchte Strukturmodell der Intelligenz und fußt auf einembreiten wissenschaftlichen Konsens. Die erfassten CHC-Faktoren:oberste Ebene G-Faktor: Allgemeine Intelligenzmittlere Ebene Crystallized Intelligence; Gc: Sprachverständnis Fluid Intelligence, Gf: Logisch-analytisches Denken Visual Processing, Gv: Räumlich-visuelles Denken Quantitative Reasoning Gq: Numerische FähigkeitenSeit der ersten Version (2011) hat sich der AIT in Unternehmen, Praxen und inzahlreichen Studien bewährt und gehört zu einem der am häufigsten eingesetztenOnline-Intelligenztests im deutschsprachigen Raum.Die vorliegende überarbeitete Version des AIT enthält zahlreiche neue Aufgaben undweist eine nochmals verbesserte Reliabilität und Differenzierung im oberenIntelligenzbereich auf. Der AIT erreicht mit 67 Items und αst .93 einenhervorragenden Wert für die Reliabilität und eignet sich damit zum Einsatz in derEinzelfall- und Personaldiagnostik (COTAN Niveau I). Auch die vier Sub-Testsüberzeugen mit Werten für interne Konsistenz und Genauigkeit von αst .80.Der AIT lässt sich innerhalb von 90 Minuten bearbeiten und ist als Paper-PencilVersion sowie als Online-Version verfügbar.Eine kostenlose Online-Version des Tests ist mit ausführlicher Auswertungverfügbar unter www.psychomeda.de/online-tests/2

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.deÜber den AutorLars Satow studierte Psychologie an der Georg-August-Universität Göttingen und ander Freien Universität Berlin. Im Jahr 2000 promovierte er am Institut für Arbeits-,Organisations- und Gesundheitspsychologie der Freien Universität Berlin über diePersönlichkeitsentwicklung von Schülern. Lars Satow hat zahlreiche psychometrischeTestverfahren entwickelt, darunter den bekannten Big-Five-Persönlichkeitstest(PSYNDEX Tests-Nr. 9006357).3

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de2. Urheberrecht und NutzungsbestimmungenDer Allgemeine Intelligenztest (AIT) von Dr. Satow ist urheberrechtlich geschützt.Die Nutzung, Verbreitung, Vervielfältigung oder Übersetzung der Aufgaben undAntworten ohne vorherige schriftliche Genehmigung ist untersagt.Paper-Pencil-Testunterlagen und Lizenzen für die gewerbliche, therapeutische oderkommerzielle Nutzung in Praxen, Seminaren oder Unternehmen können über dieWebseite des Autors (www.drsatow.de) bezogen werden.Eine kostenlose Online-Version des Tests ist mit ausführlicher Auswertungverfügbar unter www.psychomeda.de/online-tests/Auf Anfrage können Studenten und Hochschulen kostenlose Nutzungsrechte undTestunterlagen für nichtkommerzielle Forschungsprojekte und Abschlussarbeitenerhalten (Anfragen über www.drsatow.de).Diese Test- und Skalendokumentation wird vom Autor unter der „Creative .org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/) kostenlos zur Verfügunggestellt.4

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de3. Theoretischer HintergrundDas CHC-Modell der Intelligenz ist ein hierarchisches Modell, das auf empirischerGrundlage entwickelt wurde und auf den älteren Modellen von Spearman und Cattellberuht.Bereits 1920 hatte Spearman beobachtet, dass die Leistungen von Schülern inunterschiedlichen Schulfächern korreliert sind. Viele Schüler, die in einem Fach berdurchschnittlicheLeistungen. Spearman schloss daraus, dass es eine allgemeine kognitive Fähigkeitgeben muss, die sich in unterschiedlichen Bereichen niederschlägt. Er nannte dieseFähigkeit den g-Faktor (g für „general“) bzw. die Allgemeine Intelligenz.Mit Hilfe des statistischen Verfahrens der Faktorenanalyse konnte der g-Faktor vonihm und anderen in vielen Studien belegt werden. Zwillingsstudien zeigen zudem,dass 40% bis 80% des g-Faktors auf Vererbung zurückzuführen sind. NeurologischeStudien konnten nachweisen, dass der g-Faktor u.a. mit der Größe einzelnerHirnlappen und der Dicke des Cortex korreliert ist.Der Persönlichkeitsforscher Raymond Cattell (1987) unterschied später beim gFaktor einen ererbten (fluid) und einen erworbenen (crystallized) Anteil. Dererworbene Anteil beruht nach Cattell insbesondere auf (Lern-)Erfahrungen, Wissenund Sprachkenntnissen.Das Cattell Modell wurde seit den 1990er Jahren basierend auf empirischen Studienvon dem Cattell Schüler John Horn und dem Psychologen John Carroll zu ll,CHC)mitdreiEbenenausgebaut:Der AIT erfasst die wichtigsten Intelligenz-Faktoren des CHC-Modells auf derobersten und mittleren Ebene:oberste EbeneAllgemeine Intelligenz (G-Faktor):Generelle kognitive Fähigkeit, Regeln und Muster zu analysieren und ungerworbenenWissensabzuleiten.5

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.demittlere EbeneSprachverständnis (Crystallized Intelligence; Gc)Erworbenes Sprachverständnis (u.a. Fähigkeit grammatikalische/sprachliche tiveundkulturelleFähigkeiten.Logisch-analytisches Denken (Fluid Intelligence, Gf)Fähigkeit logisch korrekte Schussfolgerungen zu ziehen und auch neuartigeabstrakte Probleme zu lösen.Räumlich-visuelles Denken (Visual Processing, Gv)Fähigkeit visuelle Regeln, Muster und Operationen zu erkennen, nachzuvollziehenund durchzuführenNumerische Fähigkeiten (Quantitative Reasoning Gq)Fähigkeit numerische Regeln und Operationen zu erkennen, nachzuvollziehen unddurchzuführen – auch unter Anwendung erworbenen mathematischen Wissens6

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de4. TestentwicklungFür die vorliegende Version wurden 30 neue Intelligenz-Aufgaben entwickelt und anmehreren Stichproben erprobt. Durch die neuen Aufgaben konnte die Reliabilitätdes Gesamttests sowie die Differenzierung im oberen Intelligenzbereich deutlichverbessert werden – bei nahezu unverändertem Umfang und Bearbeitungszeit.Die Testkonstruktion des AIT erfolgte nach dem Standard-Vorgehen der KlassischenTesttheorie.1. Erstellung eines Aufgaben-Pools durch Experten nach dem CHC-Modell2. Erprobung des Aufgaben-Pools in mehreren Stichproben3. Selektion der Aufgabenund Optimierung der Sub-Tests unter demGesichtspunkt der Testgenauigkeit4. Überprüfung der Teststruktur durch eine konfirmatorische Faktorenanalyse5. Überprüfung unterschiedlicher Aspekte der Validität6. Normierung an einer repräsentativen StichprobeAls Zielsetzung wurden die meisten Aufgaben (70%) für den unteren bis mittlerenSchiewigkeitsbereich entwickelt, wobei sich jede Aufgabe innerhalb von 1 bismaximal 2 Minuten von den meisten Teilnehmern bearbeiten lässt. Da der Test skomponenteoderStressresistenz erfassen soll, wurde das Zeitlimit jedoch auf 3 Minuten pro Aufgabefestgesetzt.7

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de5. Einsatzgebiete und DurchführungDer AIT eignet sich aufgrund der hohen Testgenauigkeit für die Einzelfall(Gutachten) und Personaldiagnostik (Auswahlverfahren, Laufbahnberatung).Das Mindestalter für die Intelligenzdiagnostik mit dem AIT beträgt 16 Jahre.Für Personen, die nicht muttersprachlich deutsch sprechen, können die sprachfreienSub-Tests Numerische Fähigkeiten (Gq) und Räumlich-visuelles Denken emeinenIntelligenzherangezogen werden.Alle Aufgaben werden mit ansteigender Schwierigkeit entweder am Bildschirm eiderBearbeitungamBildschirm wird eine Aufgabe pro Bildschirmseite angezeigt.Die Regel-Bearbeitungszeit beträgt 90 Minuten. Innerhalb dieser Zeit schließen fastalle Teilnehmer (90%) die Bearbeitung der Aufgaben ab. Das vorgegebene Zeitlimitbeträgt 200 Minuten (3 Minuten pro Aufgabe).8

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.de6. Stichprobe zur Überprüfung des AITIm Folgenden wird die Stichprobe zur Überprüfung des AIT beschrieben.Gewinnung der StichprobeDer Allgemeine Intelligenz-Test (AIT) wurde als kostenloser Selbsttest auf demPsychologie-Portal www.psychomeda.de, auf der Karriere-Plattform career-test.desowie auf weiteren Webseiten und Unternehmensseiten angeboten. Vor demeigentlichen Test wurden soziodemographische Daten der Teilnehmer erhoben, wiez.B. Alter, Geschlecht, Berufsausbildung und monatliches Einkommen.Zudemmussten die Teilnehmer angeben, ob sie vorhatten, den Test ernsthaft zubeantworten oder ob sie ihn „nur mal ausprobieren“ wollten (diese Teilnehmerwurden von allen weiteren Analysen earbeitetendieTeilnehmerdieIntelligenz-Aufgaben. Das Testergebnis wurde direkt am Anschluss nach der letztenAufgabe angezeigt und konnte von den Teilnehmern auch ausgedruckt werden.In der Zeit von Mai bis Dezember 2014 wurde der Test 10.308-mal durchgeführt.Durch schrittweisen Ausschluss von nicht verwertbaren Daten (Tabelle 1) enTeilnehmerwurdenausgeschlossen, weil sie angegeben hatten, den Test nur mal ausprobieren zuwollen (n 941) oder den Test bereits mehrmals durchgeführt hatten (n 943).Tabelle 1. Schritte zur Bereinigung des DatensatzesSchrittDatensätze vorDatensätze 03089367941Ausschluss von Wiederholern93678424943Ausschluss von nicht plausiblen84248419584198222197Ausschluss von Personen, dieden Test „nur mal ausprobierenwollten“Daten: „Arbeitslose“ und„Studenten“, die angaben, einEinkommen über 5000 EUR zuhabenAusschluss von Personen, dieden Test vorzeitig abgebrochenhaben (keine Antwort auf dieletzten fünf Fragen)9

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter http://www.drsatow.deBeschreibung der StichprobeDas Geschlechterverhältnis in der Stichprobe ist nahezu ausgeglichen (weiblich: n 4.533; 55%). Die meisten Teilnehmer der Stichprobe waren zwischen 20 und 30Jahre alt. Damit ist diese Altersgruppe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überrepräsentiert (Abbildung 1).400030173000200018681316120010008100 2020 - 3031 - 4041 - 50 50Abbildung 1. Altersverteilung in der StichprobeDie meisten Teilnehmer konnten ein Fachabitur oder Abitur vorweisen (n 4234;52%; Abbildung eRealschuleFachabiturAbiturandereskeine AngabeAbbildung 1. SchulausbildungUnter den Berufstätigen überwiegen die Angestellten (n 2958; 36%). Ein großerAnteil der Teilnehmer machten zudem Studenten aus (n 1699; 21%; Abbildung 3).10

Satow, L. (2015). Allgemeine Intelligenz-Test (AIT): Test- und Skalendokumentation.Verfügbar unter 0006185572665008691200530Abbildung 3. BerufstätigkeitDie meisten Teilnehmer verfügten über ein monatliches Einkommen von weniger als1000 EUR (n 3489; 42%), was sich durch den großen Anteil an Studenten undTeilnehmern in der Altersgruppe bis 20 Jahre erklärt (Abbildung 4).4000348927083000200010711000290106197359 9000keine0 10001000 -3000 -5000 -7000 -3000500070009000AngabeAbbildung 4. Einkommensverteilung (monatlich)Zusammenfassend konnte eine überzeugend große S

eigentlichen Test wurden soziodemographische Daten der Teilnehmer erhoben, wie z.B. Alter, Geschlecht, Berufsausbildung und monatliches Einkommen. Zudem mussten die Teilnehmer angeben, ob sie vorhatten, den Test ernsthaft zu beantworten oder ob sie ihn „nur mal ausprobieren“ wollten (diese Teilnehmer wurden von allen weiteren Analysen ausgeschlossen). Nach den soziodemographischen