3. Mobility-Kongress 2015 - Medizin-EDV

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Ausgabe 3 /2015ISSN 2199-5117Die IT im Gesundheitswesenwird mobil3. Mobility-Kongress 201510.-11. Juni 2015 im Maritim Hotel am Schlossgarten FuldaergnKoss–rednSokcurd

PraxisAnwender-Kongress„Mobilität im Gesundheitswesen 2015“Aktuelle Konzepte und Lösungen für KlinikenDer Kongress „Mobilität im Gesundheitswesen 2015“ am 10. und 11. Juni 2015 inFulda ist der auf eHealth Mobility fokussierte Kongress mit begleitender Ausstellung kompletter Lösungen. Im Redaktionsgespräch geht der Veranstalter Prof.Dr.-Ing. Wolfgang Riedel, IfK Institut fürKrankenhauswesen, ins Detail über Konzepte und Lösungen für Kliniken.Als Ziele der Industrie-Lösungen gebendie Anbieter an, dass sie die Kommunikation, das Sicherheitsmanagement,die Einsatzplanung, die Leistungsabrechnung und das Qualitätscontrollingoptimieren sowie die Wirtschaftlichkeitsteigern sollen. Wie weit sind Wunschund Wirklichkeit bereits deckungsgleich?Prof. Wolfgang Riedel: Die Anwendungslösungen im Gesundheitswesensind der Realität in den Kliniken meistweit voraus. Die Industrie hat für vieleProzesse und Anwendungen im Klinikbereich gute digitale Lösungen entwickelt, aber gerade im Bereich Medizin und112Pflege ist der Durchdringungsgrad digitalbasierter Workflows in der Praxis erschreckend gering, auch im internationalenVergleich. Hier ist mehr Engagement derKliniken gefordert, denn nur so kann dieIndustrie auch Lösungen dem Bedarf entsprechend weiterentwickeln.Was können Sie dem Anwender für Planung und Investitionen bei Mobilitymitgeben?Prof. Wolfgang Riedel: Lösungen zumThema Mobility dürfen in Krankenhäusern nie isoliert betrachtet werden. Nurbei der Integration der Mobility in ein ITGesamtkonzept lässt sich Mobility überhaupt wirtschaftlich gestalten. Die reineVerlagerung der papier- oder desktopbasierten Prozesse auf Mobilgeräte bringtnoch keinen wirtschaftlichen Benefit.Erst Integration der Mobility in alle Bereiche (auch Telefonie und Kommunikation)und eine damit verbundene Verschlankung der alten Prozesse bringt überhaupteinen wirtschaftlichen Vorteil.Was zeichnet innovative Lösungen fürden Einsatz im Krankenhaus besondersaus? Was ist generell zu optimieren?Prof. Wolfgang Riedel: Moderne undinnovative Softwarelösungen im Krankenhaus basieren auf einem Schichtenmodell, bei dem eine möglichst großeUnabhängigkeit zwischen der „Präsentationsschicht“ auf den Endgeräten, denApplikationen und der Speicherschichtauf den Massenspeichern besteht. So nurlässt sich Software im Krankenhaus stetig anpassen, ohne stets „das Ganze“ inFrage zu stellen.WelcheKomponentenverbessernwesentlich die Zusammenarbeit desmedizinischen Personals?Prof. Wolfgang Riedel: Gerade deutsche Kliniken tun sich schwer in derVeränderung von menschlichen Prozessen im Bereich Medizin und Pflege.Kommunikation (über Patienten) findetmeist in klassischen Team-Besprechungen oder Einzelgesprächen „von MenschAusgabe 03 / 2015

Praxiszu Mensch“ statt. Der gemeinsame digitale Zugriff auf alle Daten der Patientenortsunabhängig gehört heute leider nocheher zur Ausnahme, ebenso wie „digitaleKommunikation“ durch Videokonferenzen bzw. Unified Communication and Collaboration (UCC).Wie weit ist der Zugriff auf Informationen mittels offener Datenbanksystemebereits Usus?Prof. Wolfgang Riedel: Diese Fragelässt sich so nicht beantworten. Datenbanksysteme sind immer „offen“, nurdie Rechte können unterschiedlich eingeschränkt sein, das ist auch sinnvoll.Wichtig ist das Ziel der „Datenunabhängigkeit“, d.h. proprietäre Datenbankensind nur Hilfsmittel und nicht Instrument der Datenunabhängigkeit. Diesewird durch standardisierte Datenformate(z. B. PDF/A) und Archivlösungen (Kurzund Langzeitarchive) erreicht.Wie weit ist die professionelle Leistungsdokumentation auch über mobile Geräteetabliert?Prof. Wolfgang Riedel: Gerade Mobilgeräte sind für zeitnahe Dokumentationaller Art besonders geeignet. Daher bietet der Markt gerade hierfür die meistenLösungen an. Der Einsatz in den Klinikenlässt jedoch noch zu wünschen übrig, dameist kein ganzheitliches Konzept vorliegt, bei dem sich Mobility „rechnet“.Ausgabe 03/ 2015Ergebnisse für Verantwortliche aus KrankenhäusernDer Kongress soll alle Themen aufgreifen, die für Mobilitätskonzepteim Gesundheitswesen erforderlichsind. Zu den Themenblöcken gehörenu.a.: Anwendungen für Mobilgeräte,Geräteauswahl für Mobillösungen,mobile Lösungen als Medizinprodukte, Sicherheitsaspekte, MobileDevice Management (MDM), Änderungen von Prozessen durch Mobilität, Prozessoptimierung, Unterstützung mobiler Prozesse durchKollaboration und Webkonferenzen,Infrastruktur für mobile Lösungen,Erfahrungsberichte zu Mobillösungen in Kliniken und aus Pflegediensten sowie ambulanter Pflege.Zusätzlich soll ein Überblick aktuelleLösungen am Markt aufzeigen.Experten aus Krankenhäusernebenso wie aus der HealthcareIndustrie sind eingeladen, Problemlösungen, übertragbare Praxiserfahrungen sowie aktuelle Ergebnisseaus Forschung und Entwicklung undderen Umsetzung vorzustellen.www.ehealthmobile.deProf. Dr. Jürgen Stettin, ProSystem, HamburgProf. Dr. Wolfgang Riedel, Institut fürKrankenhauswesen – IfK (www.eHealthMobile.de):„Lösungen zum Thema Mobility dürfen inKrankenhäusern nie isoliert betrachtet werden.Nur bei der Integration der Mobility in ein ITGesamtkonzept lässt sich Mobility überhauptwirtschaftlich gestalten.“113

PraxisCheckliste für die Einführung vonTelearbeitsplätzenVon der IT-Sicherheit bis zur Einbindung des PersonalratsTele- oder Heimarbeitsplätze erfreuen sichwachsender Beliebtheit. Entscheidend istjedoch, sich mit wichtigen IT-Sicherheitsfragen, Datenschutzbestimmungen undauch personalpolitischen Fragen auseinanderzusetzen. Eine Checkliste stellt sieben wichtige Aspekte für die erfolgreicheEinführung von Telearbeitsplätzen vor.1. DatenschutzBei Heimarbeitsplätzen werden per seDaten außerhalb des Unternehmens bearbeitet. Oft handelt es sich dabei um sensible Daten und Dokumente. Ein Verlustdieser Daten kann dem Unternehmeneinen erheblichen Imageschaden (unddamit in der Regel auch finanzielle Nachteile) zufügen bzw. der Konkurrenz einenerheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.Spätestens dann, wenn personenbezogene Daten hinzukommen, ist esunerlässlich, sich mit dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), im Speziellen mit §9und der Anlage 1, auseinanderzusetzen.Für eine Einstufung der Daten und eine114Beurteilung der zu treffenden Maßnahmen empfiehlt es sich auch, das Schutzstufenkonzept des LfD Niedersachsen heranzuziehen.Ein wesentlicher Punkt zur Erfüllungder Bestimmungen gemäß BDSG wäre es,keinerlei Daten auf einem lokalen Rechner zu speichern, sondern ausschließlichüber Terminalserver, eine Virtual-Desktop-Infrastruktur oder per Webanwendung auf zentral gespeicherte Daten zuzugreifen.Über eine 2-Faktor-Authentisierungmuss sichergestellt werden, dass nurberechtigte Personen Zugriff erhalten undder Zugang nicht in falsche Hände gerät,etwa durch das Abgreifen der Zugangsdaten über einen Keylogger auf dem genutzten PC.Ferner muss gewährleistet werden,dass auch auf andere Weise keinerleiDaten abgefangen werden, weder durchden Anwender selbst, noch über einen Trojaner, der Bildschirminhalte ausspioniert.Am wirkungsvollsten ist dies über einegekapselte und geschützte Arbeitsumgebung zu erreichen. ECOS Technology etwaermöglicht dies durch den ECOS SECUREBOOT STICK.Für eine detaillierte Analyse der einzelnen Bestimmungen gemäß BDSG hatECOS ein Whitepaper mit dem Titel „Fernzugriff auf zentrale Daten und Anwendungen“ bereitgestellt.2. IT-SicherheitMit den Vorkehrungen zur Erfüllung desBDSG sind bereits viele Anforderungen derIT-Security abgedeckt. Ein weiterer wichtiger Punkt wäre jedoch, Maßnahmenzum Schutz der IT-Infrastruktur zu treffen. Da trotz performanter Virenscanner,sowohl auf Server- als auch auf ClientSeite, immer ein nicht zu vernachlässigendes Restrisiko vor Zero-Day-Attackenbesteht, müssen weitere Maßnahmengetroffen werden.Hierzu zählen Maßnahmen wie eineVPN-Verbindung auf Applikationsebene,digital signierte Applikationen, das Ausführen der Clients innerhalb einer Sandbox oder einer gekapselten Umgebung,das Tarnen des Clients im Netz und eineAusgabe 03 / 2015

PraxisFirewall zum Schutz gegen Angriffe ausdem gleichen (W)LAN.3. AdministrationDie Administration externer Geräte stelltoft eine besondere Herausforderung fürdie IT dar, ganz besonders dann, wennauch private Endgeräte zum Einsatz kommen. Die Installation einer Software aufeinem privaten PC ist, gerade durch dennachfolgenden Supportaufwand, für diemeisten Administratoren mit Recht einabsolutes No-Go.Die Ausgabe von Firmengeräten wäreeine deutliche Vereinfachung, ist aberauch die kostspieligere Alternative. Auchhier ist den erhöhten Anforderungen inSachen Datenschutz und IT-Sicherheit fürden Einsatz von Geräten außerhalb derFirma Rechnung zu tragen. Da ein direkter Vor-Ort-Support nicht gegeben ist,muss mit einem erhöhten Aufwand kalkuliert werden.Eine deutliche Entlastung kann überden Einsatz installations- und konfigurationsfreier Zugangskomponenten erfolgenmit einer 100-prozentigen Trennung zwischen beruflicher und privater Nutzung,so dass auch private Geräte, sogar unterhöchsten Sicherheitsanforderungen, beiBehörden und Unternehmen bedenkenloseingesetzt werden können.4. BenutzerfreundlichkeitFür das Erzielen guter Arbeitsergebnissespielt auch die Akzeptanz der bereitgestellten Technik eine wesentliche Rolle.Viele Anwender nutzen gerne ihren vertrauten privaten PC oder ihr privates Notebook – sei es aus Markentreue, auf Grundder Performance oder weil sie einfachkein weiteres Gerät auf dem Schreibtischwünschen.Ausgabe 03/ 2015Bei Teil-Heimarbeitsplätzen ist es auchnicht jedermanns Sache, das Firmennotebook abends mit nach Hause zu schleppen. Besonders verständlich ist dies etwabei Nutzern öffentlicher Verkehrsmitteloder Fahrradfahrern. Darüber hinausspielen die Aspekte einfache Bedienung,geringe Fehleranfälligkeit und Resistenzgegen Fehlbedienung eine ganz wichtigeRolle.5. GesamtkostenkalkulationSpätestens bei der Kostenbetrachtungstellt sich die Frage, ob firmeneigeneHardware oder private Geräte zum Einsatz kommen. Beim Firmen-PC ist diereine Anschaffung nur ein Teil der Kosten.Hinzu kommen Wartung, Softwarelizenzen, 2-Faktor-Authentisierung, Supportund weitere Ausgaben. Selbst konservativkalkuliert, ergeben sich hier – auf einenZeitraum von drei Jahren betrachtet –schnell Beträge von 2.000 - 3.000 .Lässt sich hingegen ein privates Gerätdurch die technische Realisierung einergeschützten Umgebung sicher einsetzen, reduzieren sich die Investitionen aufeinen Bruchteil im Vergleich zum Firmengerät.6. Einbindung des PersonalratsVor der Einführung von Heimarbeitsplätzen empfiehlt es sich, Personalräte undBetriebsräte frühzeitig mit einzubinden.Die Möglichkeit, ganz oder teilweise vomHomeoffice aus tätig zu sein, bietet erhebliche Vorteile.Im Sinne der „Vereinbarkeit von Berufund Familie“ können gerade Eltern mitKleinkindern ihre Arbeitszeiten flexibleran Schulzeiten, Arztbesuche oder sonstigefamiliäre Verpflichtungen anpassen. Diesführt nachweislich zu weniger Stress,geringeren Fehlzeiten, besseren Arbeitsergebnissen und zufriedeneren Mitarbeitern.Auch finanziell lohnt sich ein Heimarbeitsplatz für die Mitarbeiter. Bei einerdurchschnittlichen Entfernung von 23 kmzum Arbeitsplatz und einer durchschnittlichen Fahrzeit von 32 Minuten je Streckekommen über ein Jahr gesehen erhebliche Einsparungen und ein Mehr anFreizeit zusammen. Daher sind etwaigeForderungen nach Kompensationszahlungen für die Benutzung privater PCs seitens der Beschäftigten in vielen Betriebenund Behörden auch kein Thema, denn dieVorteile für den Mitarbeiter überwiegendeutlich.7. Auswirkungen für dieMitarbeiterBei allen Vorteilen, welche Heimarbeitsplätze für Unternehmen und Mitarbeiterbieten, sollte darauf geachtet werden,dass die sozialen Kontakte zu den Kolleginnen und Kollegen im Unternehmengewahrt bleiben. Ebenso dürfen die Karrierechancen durch ein Arbeiten in Heimarbeit nicht gefährdet werden. Daherempfiehlt sich ein gesundes Verhältniszwischen Büroarbeitsplatz und Heimarbeitsplatz.Weiterführende Links:(1) http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg 1990/ 9.html(2) http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg 1990/anlage.html(3) enkonzept LfD Niedersachsen .pdfQuelle: Die ECOS Technology GmbH hat sich aufdie Entwicklung und den Vertrieb von IT-Lösungen für den sicheren Fernzugriff (Remote Access)spezialisiert.115

PraxisVernetztes Notfallmanagement fürRettungsdienst und KrankenhausAufnahmekapazitäten überwachen und Abmeldungen in Echtzeit kontrollierenDie telemedizinische Klinikanbindungdes Rettungsdienstes und die Integrationdes Kapazitätsnachweises in ZentralenNotaufnahmen optimiert intra-hospitale Prozesse. Dr. Asarnusch Rashid undPatrick Eder, Zentrum für TelemedizinBad Kissingen, stellen die Ansätze dertelemedizinischen Voranmeldung undden Kapazitätennachweis für die Optimierung der intra-hospitalen Prozesseim Krankenhaus vor.Mit Zunahme der Zentralen Notaufnahmen in Deutschland sind auch dieHerausforderungen enorm gewachsen.Zentrale Notaufnahmen sind komplexemultiprofessionelle Funktionseinheiten,die zunächst eine nach Leitsymptomenorientierte Primärdiagnostik anstreben[1]. Diese Aufgabe können viele Notaufnahmen nur noch wahrnehmen, wennsie eine Vielzahl anderer Leistungenerbringen. Viele Kliniken entscheidensich gegen eine komplexe Notaufnahmeund für den verstärkten Ausbau der Elektivmedizin. Studien konnten zeigen, dassdie Wartezimmer von Notaufnahmenzu bestimmten Tages-und Nachtzeitenbesonders überfüllt sind [2]. Dieses Phänomen des Crowdings liegt vor allem anden gewachsenen Anforderungen durchdas multimorbide und heterogene Patientengut und dem fluktuierendem Patientenstrom. Die Einweisung von Notfall-116patienten von niedergelassenen Ärztensowie durch den Rettungsdienst nimmtjährlich um knapp 4,9% zu. Viele Patienten leiden neben dem Akutgeschehen anbereits bestehenden chronischen Erkrankungen. Hinzu kommen Patienten, diekeine zeitnahen Termine bei niedergelassenen Ärzten bekommen oder langeWartezeiten in den Praxen vermuten undzunehmend den direkten Weg ins Krankenhaus wählen. Aufgrund einer Verantwortungsdiffusion innerhalb der Pflegeund der Ärzteschaft in der Notaufnahmeist manchmal unklar, wer letztlich fürden Patienten zuständig ist. Für Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme bedeutet diese Entwicklung ein zusätzlicherStressfaktor. Die individuellen Ansprücheder Patienten bedürfen daher einer personell und technisch optimierten modernen Zentralen Notaufnahme [3, 4], auchwenn wenig Einfluss auf die Patientenpopulation selbst durch die Notaufnahmemöglich ist [5].Telemedizinische Voranmeldung:Patientenströme steuern undrechtzeitig richtig vorbereitetseinSchon seit 2005 arbeitet die Stroke AngelInitiative [6, 7, 8] an der Analyse der Kooperationsstruktur zwischen Rettungsdienstund Krankenhaus – erst für den Schlag-anfall, dann für den Herzinfarkt undPolytrauma, und schließlich auch für alleanderen Notfallindikationen. Mithilfe dertelemedizinischen Voranmeldung können Daten vom Einsatzgeschehen direktin die Klinik versendet werden. Hierzugibt der Rettungsdienst anhand einer Voranmeldungsmaske die Daten strukturiertin das Handheld-PC ein, und klickt auf„Versenden“. Zur Zeitersparnis liest er diePatientendaten anhand der Versichertenkarte ein und übernimmt via Bluetoothdie Daten von den Medizinprodukten (u.a.Defibrillator, Beatmungsgerät). In der Klinik ertönt der Hinweis auf neue Daten.Das diensthabende Personal ruft dieInformationen zum eingehenden Patienten ab, weiß genau wann welcher Patientmit welcher Verdachtsdiagnose eintreffenwird und leitet die notwendigen Vorbereitungen für die Patientenaufnahme in dieWege. Bei Bedarf ruft das Team der Notaufnahme bei der eingeblendeten Rückrufnummer des Rettungsdienstes an.Bei spezifischen Notfallkategorien (z.B.Schlaganfall, Herzinfarkt) kann zusätzlich bei Dateneingang eine Alarmierungskette im Krankenhaus über die Rufanlageausgelöst werden. Das Protokoll des Rettungsdienstes lässt sich digital ins Krankenhausinformationssystem (KIS) übernehmen.In mehr als 20 Regionen ist das Produkt (medDV) mittlerweile im Einsatz.Ausgabe 03 / 2015Image

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PraxisNotärzte, Rettungsdienstmitarbeiter undKlinikmitarbeiter schätzen die vereinfachte und effektivere Kommunikationuntereinander. Die Rettungsdienstmitarbeiter sehen in der telemedizinischenVoranmeldung den Vorteil, dass siepünktlich erwartet werden und die Qualität der Übergabe sich deutlich verbessert hat sowie zeitlich effektiver geworden ist, sodass für den Patienten und siekeine unnötigen Wartezeiten entstehen.Das Krankenhaus kann ihre Prozesse inder Notaufnahme besser planen, und mitdem Rettungsdienst eine effiziente Voranmeldungsstruktur nachhaltig vereinbaren. Bei Schlaganfall und Herzinfarktkonnte in wissenschaftlichen Untersuchungen eine signifikante Verbesserungder Door-To-Imaging und der Therapiequote nachgewiesen werden. An der ZNAdes Klinikum Augsburg konnte das System erfolgreich in die ESI-Triage integriertwerden.Die Investitionen in das technischeSystem sind als kostengünstig zu bewerten, da in vielen Rettungsdienstbereichenbereits ein elektronisches Informationsund Dokumentationssystem (HandheldPCs) auf den Rettungsmitteln eingeführtwurde, und die Klinikanbindung ergänzend aufgesetzt werden kann.Dr. Asarnusch Rashid , promovierte amKarlsruher Institut für Technologie in Informatik. Von 2004 bis 2015 arbeitete er am FZIForschungszentrum Informatik und leitetedie Abteilung Health Care Logistics. Seit April2015 verantwortet er am Zentrum für Telemedizin (ZTM) in Bad Kissingen deren Forschungund Entwicklung. Das ZTM hat er seit seinerGründung 2011 mit aufgebaut. Hier entwickelter mit Partnern aus Medizin und Pflege innovative Produkte und Dienstleistungen.118Elektronischer Kapazitätennachweis: Stundengenau und bedarfsorientiert AufnahmekapazitätsteuernEin Krankenhaus hat der Leitstelle gemäßKrankenhausgesetz seine Aufnahmekapazität mitzuteilen. Seit mehrerenJahren hat sich in einigen Regionen derelektronischen Kapazitätsnachweis alssehr sinnvoll erwiesen. Das Krankenhauskann mithilfe eines technischen Systems für jede einzelne Ressource dessenVerfügbarkeit definieren bzw. bei dessenAusfall temporär abmelden. Leitstelle undRettungsdienst greifen während ihrerEinsätze auf die Datenbank zu und verschaffen sich schnell eine Übersicht überdas bestgeeignete Krankenhaus. Das lästige telefonische „Abklappern“ der Krankenhäuser entfällt.Ein Einsatzbeispiel: Der Rettungsdienstversorgt einen Patienten mit SchweremHirn-Schädel-Trauma. Über sein Handheld-PC lässt er sich die dafür geeignetenund aktuell verfügbaren Krankenhäuserauflisten und wählt das nächst gelegeneKrankenhaus. Die Leitstelle wird informiert und kann korrigierend eingreifen,bevor das Krankenhaus eine telemedizinische Voranmeldung erhält. Der diensthabende Arzt der ZNA im Krankenhaushat mit einer App auf seinem Smartphonedie Übersicht über alle angemeldetenPatienten, über die Auslastung der ZNAund seine abgemeldeten Kapazitäten,und kann bei Bedarf bei der Leitstellebestimmte Ressourcen temporär abmelden – mit wenigen Fingerbewegungen.Für das Krankenhaus ergibt sich derVorteil, dass Aufnahmekapazitäten überwacht und Abmeldungen besser und inEchtzeit kontrolliert werden können. DieVerantwortlichen für die Notaufnahmeerhalten mit einem Blick die Übersicht,wann was verfügbar ist und wie vielePatienten aufgenommen werden. Derdiensthabende Arzt hat dank seiner Appauf dem Smartphone gewissermaßenseine Notaufnahme immer auch in derHemdtasche dabei.FazitEin Krankenhaus profitiert stark voneiner besseren Vernetzung mit dem Rettungsdienst. Patientenströme und dieeigene Kapazitäten lassen sich so bessersteuern. Das Zentrum für Telemedizinarbeitet hierfür seit mehreren Jahren haterfolgreich mit der Industrie ein Produktentwickelt, das sich etabliert hat und mitmehreren Preisen ausgezeichnet wurde.Patrick Eder, ist seit 2012 Rettungsassistent undstudiert an der Hochschule Furtwangen University Angewandte Gesundheitswissenschaften mitder Vertiefung Ambient Assited Living (AAL). DasPraxissemester absolvierte er am Forschungszentrum Informatik Karlsruhe in der AbteilungHealth Care Logistics. Derzeit arbeitet er nebendem Studium beim Zentrum für Telemedizin(ZTM) in Bad Kissingen.Literatur1Schöpke T., Plappert T. (2011). Kennzahlen von Notaufnahmen in Deutschland.NotfallRettungsmed 14: S. 371-378. DOI 10.1007/s10049-011-1435-y2Schöpke T (2010) DGINA Mitgliederbefragung 2010. Strukturparameter, Prozesseund Kennzahlen zentraler Notaufnahmen an 43Krankenhäusern Deutsch-lands im Jahr 2009.Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme, Hamburg.3Trzeczak S. (2013). Überfüllte Notaufnahmen - Ursachen, Folgen, Lösungen. NotfallRettungsmed 16: S. 103-1084Arbeitsgruppe Rettungsdienst Deutsche Gesellschaft interdisziplinäre Notaufnahme(2010) Positionspapier der AG Rettungsdienst. ImInternet: http://www.dgina.de/media/arbeitsgruppen/20100422 ag rettungsdienst positionspapier.pdf, veröffentlicht am 12.04.2010,Letzter Zugang am 2015-04-17.5Searle, J. et al (2015). Überfüllung derNotaufnahmen. Notfall Rettungsmedizin Mai2015: S. 1-06Ziegler, V. et al. Qualitätsmanagement in der der akuten Schlaganfallversorgung – Wie kann man die präklinisch-klinischeSchnittstelle beim Schlaganfall bewerten undverbessern? Notarzt 2012; 28: 237–245.7Ziegler, V. et al. (2008). Einsatz mobiler Computing-Systeme in der präklinischenSchlaganfallversorgung. Der Anaesthesist 57 (7):S. 677 - 685.8Ziegler, V. et al. (2011). PrähospitaleTelemedizin beim neurologischen Notfall. Nervenheilkunde2011 (1–2): S. 21-24.Ausgabe 03 / 2015Anze

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Aus dem MarktMobiles Arbeiten aus einer HandImmer mehr Krankenhäuser setzenauf mobile Prozesse, um effizienter zuarbeiten, die Pflegequalität zu steigernund die Abrechenbarkeit von Leistungen zu verbessern. Damit die Umstellung einwandfrei funktioniert, müssenKliniken Grundlagen schaffen wie guteKonnektivität, flexible Geräteverwaltungund sichere Datenspeicherung. Bei derDeutschen Telekom gibt es alles aus einerHand.Elisabeth Haarmann ist glücklich. DieStationsleiterin der Gefäßchirurgie desGemeinschaftskrankenhausesBonnarbeitet seit einiger Zeit mit einem iPadmini und trägt alle Daten, die sie zumArbeiten benötigt, stets in ihrer Kitteltasche. Die schweren papierbasierten Aktensind Geschichte in der Bonner Klinik.Stattdessen greifen Haarmann und ihrTeam über die App iMedOne Mobile aufdasKrankenhausinformationssystem(KIS) iMedOne zu. „Die Geräte bieten einesuper Erleichterung“, sagt die Stationsleiterin. Die Pflegedokumentation funktioniert schneller, die Eintragungen derÄrzte sind besser lesbar, die Umsetzungverläuft präziser, so Haarmann. Die Software deckt den kompletten Pflegeprozessab. Sämtliche Arbeitsschritte und Informationen finden sich hier wieder: Diagnosen, Laborbefunde, Vitalwerte undRöntgenbilder. Mit wenigen Fingertippsist die gewünschte Information auf dem120Bildschirm: schnell, effizient und kostengünstig.Zudem tragen Ärzte und Pfleger anstellemehrerer Geräte wie Digitalkamera undDiktiergerät nun lediglich ein Gerät beisich, das alle Funktionen vereint. Die Apperleichtert auch die Arbeitsplanung: Mithilfe von Filtereinstellungen rufen Ärztezum Beispiel nur die Operationen auf, fürdie sie noch einen Bericht schreiben müssen, oder sie erstellen eine Liste der Patienten, für die es einen neuen Befund gibt.Aber auch die Visite erhält eine neue Qualität. Denn nicht nur die Vitaldaten lassensich jetzt direkt am Krankenbett erfassen,Ärzte können dort auch alle Daten abrufenund mit dem Patienten besprechen. DieErfahrung zeigt, dass die Patienten sichdadurch stärker wertgeschätzt und besserinformiert fühlen. Der Einsatz modernerIT-Systeme vermittelt zudem eine hoheProfessionalität und Fortschrittlichkeit,was wiederum die Reputation des Hauses erhöht. Nicht zuletzt sparen Ärzte undPflegepersonal Zeit, die wiederum derPflege der Patienten zugutekommt.Digitalisierung ist TrendImmer mehr Krankenhäuser in Deutschland entdecken derzeit das digitale Arbeiten. Dabei ist das in anderen Branchenlängst gang und gäbe. „Bei der Digitalisierung hinkt das Gesundheitssystemin Deutschland im Vergleich zur Autoin-dustrie mindestens ein Jahrzehnt hinterher“, erklärt Dr. Axel Wehmeier, Leiterder Telekom Healthcare Solutions. Dabeiprofitieren gerade Kliniken von der Digitalisierung: Nach einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT)erzielen Unternehmen mit einem hohenIT-Faktor bis zu neun Prozent mehrUmsatz, sind bis zu 26 Prozent profitablerund ihr Börsenwert liegt im Schnitt umzwölf Prozent höher.Jörg Studzinski, Senior Consultantbei dem Beratungsunternehmen HIMSSEurope, bestätigt: „Digitales Arbeitensteigert die Effizienz und verbessert diePflege. Liegen Daten digital vor, müssen sie nur einmal erhoben werden undnicht mehrfach. Dies senkt die Kostenfür das Gesundheitssystem und vermeidet zusätzliche Belastungen für denPatienten – zum Beispiel beim Röntgen.“Die digitale Dokumentation ist zudemgenauer. Fehler, die durch schlecht lesbare Handschrift entstehen, passiereneinfach nicht, erklärt der Experte. Außerdem werde die Medizin immer komplexer. „Der einzelne Arzt kann längst nichtmehr alles wissen. Deshalb ist es wichtig,ihm elektronische Entscheidungshilfenan die Hand zu geben.“Leistungsfähiges WLANDamit Kliniken die Vorteile des mobilenArbeitens nutzen können, müssen sieAusgabe 03 / 2015

Aus dem Markteinige Grundlagen legen. Eine davon istein klinikweites WLAN. „Grundsätzlichkann die Konnektivität zwar auch überMobilfunknetze hergestellt werden, aberein WLAN ist einfach leistungsfähigerund sicherer“, erklärt Diplom-Ingenieur Bernhard Friedenberg von TelekomHealthcare Solutions. Er berät Krankenhäuser bei der Einrichtung und beim Aufbau von mobilen Strukturen. „Um einenoptimalen Empfang in allen Räumen zugarantieren, leuchten unsere Technikerzum Beispiel alle Zimmer aus und setzenentsprechende Zugangspunkte“, so derIngenieur.Neben ausreichender Konnektivitätist aber auch die sichere Verwaltung derGeräte sehr wichtig. Wie dies funktioniert,zeigt das Beispiel der Krankenhäuser derKnappschaft Bahn See. Sie waren eineder ersten Kliniken, die auf das mobileArbeiten mit iMedOne setzten. Bis Ende2015 sollen in allen zehn Kliniken insgesamt 1.500 Geräte zum Einsatz kommen.„Die Administration dieser vielen mobilenSysteme in den regional verteilten Häusern ist keine triviale Angelegenheit undkann nur mithilfe eines Mobile DeviceManagements bewältigt werden“, erklärtDr. Marcus Hahn von der Knappschaft ITServices GmbH.den an der Behandlung beteiligten Akteuren zur Verfügung stehen.„Grundsätzlich empfehlen wir Kliniken bestimmte Standard-Funktionen“,ergänzt Telekom Experte Friedenberg.Beispielsweise, dass bei längerer Nichtbenutzung ein automatisches Ausloggen erfolgt. Werden Patientendaten aufdem Gerät gespeichert, erfolgt dies verschlüsselt. Außerdem sollte die Funktion„Screenshots erstellen“ deaktiviert sein.So können keine Patientendaten digitalabfotografiert werden.Mobile Device Managementsorgt für SicherheitHochsichere RechenzentrenMit einem Mobile Device Management(MDM) inventarisieren und steuern ITAdministratoren alle Smartphones undTablets zentral. Apps lassen sich aus derFerne aufspielen, aktualisieren und entfernen. Darüber hinaus haben Klinikendie Möglichkeit, einen App-Store-Filtersowie Passwörter zu setzen, gespeicherteDaten aus der Ferne zu löschen, Geräte beiVerlust oder Diebstahl zu sperren und siezu lokalisieren. Die Knappschaft Bahn Seeerlaubt das mobile Arbeiten aus Sicherheitsgründen nur innerhalb der jeweiligen Klinik. „Deshalb wird das Gerät beider Anmeldung nicht nur registriert, sondern außerdem festgelegt, welche Geräteauf welche Datenbanken zugreifen“,erklärt Dr. Marcus Hahn. Zudem werdenBenutzerprofile mit spezifischen Rollenund Rechten verwaltet, die die Anwendung einschränken. Auf diese Weise istgeregelt, dass jederzeit die notwendigenmedizinischen Informationen gezielt nur„Die Sicherheit und der Schutz der Datendürfen jedoch nicht beim Tablet aufhören,sondern müssen sich auch bei der zentralen Datenspeicherung wiederfinden“,erklärt Friedenberg. „Da für viele Klinikenein eigenes Rechenzentrum zu aufwendigist, haben wir als Telekom speziell für dasGesundheitswesen das Angebot DynamicHealthcare Center (DHC) entwickelt. Damitnutzen Kliniken hochsichere Rechenzentrumsleistungen flexibel nach Bedarf.“Die Telekom speichert die Anwendungenund Daten in deutschen Rechenzentren.Damit unterliegen diese deutschem Recht.Außerdem erfolgt der Betrieb in einemabgeschotteten Bereich, der ausschließlich für das Gesundheitswesen reserviertist. Modernster Rechenzentrumsbetrieb,Firewalls sowie getunnelte Verbindungensorgen für höchste Sicherheit.Mit DHC beziehen Kliniken die ITLeistungen nur dann, wenn sie diesebrauchen – und nur dann bezahlen sieAusgabe 03 / 2015auch. Fix- und Investitionskosten werden so in variable Kosten umgewandelt.Da Kliniken die unterschiedlichen

mobile Lösungen als Medizinpro-dukte, Sicherheitsaspekte, Mobile Device Management (MDM), Ände-rungen von Prozessen durch Mobi-lität, Prozessoptimierung, Unter-stützung mobiler Prozesse durch Kollaboration und Webkonferenzen, Infrastruktur für mobile Lösungen, Erfahrungsberichte zu Mobillö-sungen in Kliniken und aus Pflege-