Barnimer Bürgerpost

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Barnimer Bürgerpostdie unabhängige LeserzeitungNR. 293 · 25. JAHRGANG · AUSGABE 7/20194Bürgerentscheidam 1. September?7-10Verkehrsführung Heegermühler StraßeVOM 3. JULI 2019 · ERSCHEINT MONATLICH · 1 E U R O»Berliner Mieten«sollen etabliert werdenSchon wieder ein Mieten-Spezial12Wachstum und Wechselwirkung von PopulationenDas Räuber-Beute-SystemStell dir einmal vor. du bist Familienvater mit einem Häuschen in Virginia, deine beiden Jungs gehen zur high school, deine Gattin liebreizend, sorgt fürHeim und Herd. Du denkst ständig an sie. Im Herbst wollt ihr zusammen Urlaub machen in den Rocky Mountains.Doch plötzlich ist Gefechtsalarm und es ist aus mit der Träumerei. Denn du bist Airforce-Pilot beim dritten taktischen Bombergeschwader.Dein Flugzeugträger, auf dem du stationiert bist, liegt vorm Golfvon Oman. Hunderte anderer Offiziere, Piloten der modernstenund teuersten Kampfflugzeuge der Welt, deine Kameraden, müssenbinnen zehn Minuten in ihrem Cockpit sitzen, der Radar-Offizierhinter dem Piloten.Die Mannschaften machen das Flugzeug klar, Turbine an, undschon geht’s ans Seil und dein Flugzeug, deine zweite Geliebte,wird hinausgeschleudert in den arabischen Himmel auf einemFlight To Nowhere in Richtung Teheran.Dein Blutdruck ist auf 180, dein Puls bei 110, und du denkst anSabrina, wie Du sie kennengelernt hast, damals in Alabama, auf derHochzeit deines besten Freundes. Sie hat dich gleich angelächelt .Und nun schickt dich dieser verrückte Präsident in den sicherenTod! Die Revolutionsgarden werden Hackfleisch aus ihm machenund wer weiß, ob seine geliebte Sabrina noch ein Häufchen Aschebekommt . »Vermißt über der Straße von Hormuz« wird in demSchreiben stehen, das sie bekommen wird.Verdammt, warum ist er damals nicht nach Harvard gegangen,ins Wirtschaftsstudium? Nun gibt es kein Zurück! Befehl ist Befehl.Unten gleitet die arabische Wüste entlang, dort hinten kommendie Wolkenkratzer von Dubai, nicht mehr lange, dann ist das Flugzeug in Gefechtsposition. Der Major der amerikanischen Luftwaffebeginnt zu beten . doch plötzlich kommt ein Funkspruch von derCombat-Leitzentrale: »Alle sofort abdrehen.«JÜRGEN GRAMZOWWiderstand gegen Mietenwahnsinn wächstEberswalde (bbp). Was in Berlin inzwischen heftigen Widerstand her-vorruft – bis zur Forderung nach Enteignung der größten Mietpreistreiber – kann dann auch in Eberswalde zur Normalität werden. Deshalbformiert sich inzwischen in Eberswalde mehr und mehr der Widerstandgegen den »Mietenwahnsinn«.Ansätze dazu gibt es seit längerem. Vor zwei Jahren hatten öffentliche Proteste die Mieterhöhungsspirale bei der WHG vorübergehendstoppen können – ohne allerdings den Preisanstieg bei Neuvermietungen verhindern zu können. Inzwischen gibt es bei der WHG ein förmliches und vom Aufsichtsrat schon vor einem Jahr bestätigtes Mieterhöhungskonzept. In der Stadtverordnetenversammlung, die eigentlich die Eigentümer der WHG vertritt, gab es dazu keine Diskussion.Seit mehreren Monaten ist in Eberswalde auch eine Ortsgruppe derInitiative »Recht auf Stadt« aktiv, die beispielsweise im April die Demogegen Mietenwahnsinn und Wohnungsabriß sowie die Proteste gegendie Zwangsräumung in der Heimatstraße organisierte. Ganz aktuell veranstaltet die Initiative seit 1. Juli eine Aktionswoche zum Thema»Recht auf Stadt«.Nach der aktuellen Welle von Erhöhungsbegehren für die Nutzungsentgelte für Genossenschaftswohnungen fanden sich inzwischen auchkritische Genossenschaftler zusammen, um sich gegen diese Entwicklungen zu wehren (Kontakt: eMail mieten@alternative-eberswalde.de).Versuche, die Kritik in den genossenschaftlichen Gremien wie der Vertreterversammlung vorzubringen, sind inzwischen mit zum Teil unlauteren Methoden abgeblockt worden.Die verschiedenen Initiativen haben mittlerweile Kontakte geknüpftund versicherten sich ihrer gegenseitigen Unterstützung.(siehe Seiten 7 bis 10)

bbpkommentiertDie gespaltene Welt2Zeitungen und Medien überhaupt gestattenuns Einblicke und Einsichten in diese Welt, diewir mit unserer begrenzten Kraft und Zeit niemals alleine erlangen könnten. Idealerweisebilden die Medien die Wirklichkeit ab wie sieist, sie versuchen sachlich zu bleiben und stellen an den Rand einen kleinen Kommentar.Wie ist es aber zu erklären, daß in der großenWeltpolitik und auch bundesweit nur über Katastrophen und Skandale berichtet wird,während, wenn man sich die Lokalberichterstattung ansieht, fast nur Erfolgsmeldungenpräsentiert werden?Das paßt nicht zusammen. Die große Weltbasiert auf der kleinen. Das lernt jedes Kind inder Schule.Wenn jeder zweite Einwohner der Stadt mitdem Auto zur Arbeit fährt, so kann man sichleicht ausrechnen, daß bundesweit weit über10 Millionen Menschen täglich individualmotorisiert unterwegs sind – mit entsprechendenFolgen für die Umwelt. Stellen Sie sich nur einmal vor, alle 10 Millionen würden gleichzeitigin Ihrem Wohnzimmer das Auto anlassen .Wenn nun kleine private, scheinbar unbedeutende Geschehnisse so große Wirkung entfalten, wie kann es dann sein, daß die Welt imKleinen in Ordnung, während die Welt dadraußen nur ein einziger Trümmerhaufen ist?Stimmt da etwas in unserer Wahrnehmungnicht? Ist die große Welt vielleicht gar nicht soschlecht und unsere kleine lokale Ordnungvielleicht gar nicht so gut, wie sie dargestelltwird?Jeder kehre vor seiner eigenen Türe, lautetein Sprichwort. Doch vielen fällt das schwer.Wie wäre es, wenn man erfahren würde, daßein Bürgermeister bestechlich ist, oder daß dieGeschicke der Lokalpolitik von rücksichtslosenKarrieristen bestimmt werden. Dann würdensich bald hinter jeder Hausecke Abgründe auftun und mit der Ruhe und Gemütlichkeit einerdeutschen Kleinstadt wäre es schnell vorbei.Deswegen greift hier die lokalmedialeStaatsraison, um die Bürger nicht zu verschrecken oder gar aufzuwiegeln.Das friedliche Zusammenleben der Einwohner ist oberstes Gebot!Soll man doch auf die Kanzlerin schimpfenund die NATO, bei uns zu Hause ist alles bestens. Der Bäckermeister fährt mit dem Lastenrad, reiche europäische Rentner schwimmen mit dem Hausboot den Finowkanal entlang und ein zweifelhaftes Kulturangebot in einem Abrißblock wird als großer Knüller verkauft. Leider nur sonntags geöffnet.Damit die rosarote Welt des Lokaljournalismus nicht zu sehr von der Realität abdriftet,werden seitenfüllende Anzeigen geschaltet, dieden Leser auf seine angeblich wahren Probleme hinweisen, nämlich BLÄHUNGEN undRÜCKENSCHMERZEN.Damit ist die Welt wieder im Lot.JÜRGEN GRAMZOWInternationale Luftfahrtausstellung (ILA):Schluß mit militärischen FlugvorführungenLuckenwalde (bvb). Der Kreistagsabgeordnetevon BVB/Freie Wähler in Teltow-FlämingMatthieas Stefke, der auch für die Landtagswahl am 1. September im Wahlkreis 25 (Blankenfelde-Mahlow, Rangsdorf, Zossen und Baruth) kandidiert, fordert anläßlich des schweren Eurofighter-Unglücks in Mecklenburg-Vorpommern ein Ende der militärischen Flugvorführungen bei der ILA 2020.Stefke hält es für unverantwortlich, über denUmfeldgemeinden des Flughafens SchönefeldFormationsflüge von Kampfflugzeugen und Militärjetstaffeln zu genehmigen und dadurch deren Bewohner wie auch ILA-Besuchern einemunkalkulierbaren Katastrophenrisiko auszusetzen. Die Verantwortlichen der ILA wie auch inden zuständigen Genehmigungsbehörden soll-ten eigentlich noch die Ramstein-Katastrophevon 1988 mit damals 70 Toten im Kopf haben.»Der gesunde Menschenverstand, aber erstrecht das Unglück vom Montag, bei dem einer derPiloten starb, sollte Anlaß sein, von derartigenVorführungen endgültig Abstand zu nehmen« soMatthias Stefke.2018 nahm die spanische Nationalstaffel»Patrulla Águila« mit einer spektakulären Vorführung eines Formationsfluges, aber auch dieBundeswehr mit 17 Flugzeugen an der ILA teil.Derartige Programmpunkte dienen aus Stefkes Sicht einzig dem Ziel, eine hohe Besucherzahl zu generieren – um so die hohen Messekosten einzuspielen.Stefke: Kostendeckung gegen Sicherheitauszuspielen ist ein »No go!«.Tiefflieger über BernauLange lange warten schon viele Bernauerauf den Tag, an dem der BER seinen Betriebaufnimmt, da mit Schließung des TXL* dieLandeanflüge in Sichtweite um unsere Stadtherum gänzlich entfallen werden. Der Barnimspielt dann nur noch eine Rolle für eine gestaffelte 3000 Fuß hohe Umfliegung von Berlin fürden Landeanflug vom BER. Wir dürfen dannnach geschätzten 50 Jahren nur noch kleineweiße Punkte sehen da oben.Nach der Planung sollte das schon längst geschehen sein. Doch denkste, wir werden mitjedem Jahr Verspätung mit immer mehr Flügenbeglückt, die hier niemand bestellt hat und fürdie hier auch niemand Geld bekommt. Es isteine hör- und sichtbar wachsende Belastungfür alle Einwohner. Momentan nun, also etwaseit Pfingsten, wird die Bernauer Innenstadtkonzentriert von Tegel-Landefliegern akustischheimgesucht. Abends drehen diese genau überBernau ihre Kurve von Oberhavel kommend inRichtung Schwanebeck, und erzeugen dabeijeweils, ich habe mal gemessen, 55 bis 65 Dezi-bel Lärm vom Feinsten. Das geht immer beiWestwind – und der ist die Regel – wochenends bis 23 Uhr im Fünf-bis-zehn-MinutenTakt, in der Woche alle zehn bis 15 Minuten.Und nun, es ist heute Montag, hört das selbstam Tag nicht auf.Wir sind doch hier nicht in Pankow, oderwie? Wie lange muß man sich sowas eigentlichgefallen lassen? Warum muß Bernau zum Flugvergnügen einiger Weniger die Ohren hinhalten? Ist es hier nicht laut genug? Können dieseLinien nicht um die Stadt herumfliegen, wie siedies ja früher auch taten? Darf das überhauptdie Lotsenfirma, die Deutsche Flugsicherung,einfach so selbstherrlich entscheiden? Was tutdie Bernauer Stadtverwaltung in dieser Frage?Will man hier brav warten, bis einer abstürzt?Oder ist etwa angedacht, dies touristisch alsAttraktion anzubieten? Ich glaube eher nicht.THOMAS TOBLER (dieser Textging auch dem Bürgermeister von Bernau zu)* TXL Kennung für den Flughafen Berlin-TegelVor 75 Jahren:Landung in der NormandieIch habe eine große Achtung vor dem Mutund der Opferbereitschaft der alliierten Soldaten bei der Landung in der Normandie. Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag zu einemschnelleren Sieg über den Faschismus inDeutschland. Zu Recht werden sie dafür geehrtund niemals vergessen.Ich bin allerdings gegen einseitige Darstellungen von bestimmten westlichen Politikernund in manchen Medien, nach denen dieseLandung kriegsentscheidend für den 2. WeltSeenotrettung ist kein Verbrechen!Bundesweite Demos am 6. Juli · Kundgebungam Bahnhof Biesenthal um 19 Uhr · #freecarolakrieg war. Im Juni 1944 konnte niemand mehreinen Zweifel am Ausgang des Krieges haben.Die Kriegsentscheidung hatten im Vorfeld dieVölker der Sowjetunion mit vielen MillionenOpfern an Soldaten und Zivilisten erkämpft.Beginnend mit der Wende in Stalingrad Ende1942/Anfang 1943 hatte die Sowjetarmee aufdem über 2.000 Kilometer langen Weg vonMoskau bis Berlin den Sieg erkämpft.Diese historische Wahrheit sollte auch imgegenwärtigen Verhalten zu Rußland und imKampf gegen den Neo-Faschismus nicht verschwiegen werden.Dr. HELMUT KOCH

bbpbeobachtet!Mietpreistreiberim gesetzlichenRahmenDer Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG hat mitgeteilt, daß die Genossenschaftmit dem Beitrag »Genossenschaft wird Mietpreistreiber« (BBP 6/2019) öffentlich angegriffen worden sei.Er begründet dies damit, daß dort Mieterhöhungenangeführt wurden, »die gesetzlich nicht möglich sind.Diese und andere Darstellungen und Beurteilungenstellen aus unserer Sicht zumindest den Versuch dar,die Genossenschaft zu schädigen. Die rechtlicheBeurteilung hierzu behalten wir uns vor.«Mit einer »Galerie Fenster«, die aktuell die Ausstellung »Kinderland in Eberswalde« des Comic-Zeichners Mawil zeigt, will die Genossenschaft sich zweiJahre lang von ihrem aktuell dritten dem Abriß preisgegebenen Wohnblock im Brandenburgischen Viertel »verabschieden«. Eigentlich ist es etwas Gutes, daß nun auch solcherart Kultur im Viertel zu sehen ist – aber der Anlaß ist makaber. Während flächendeckend die Mieten in die Höhe schießen, werFoto: Jürgen Gramzowden hier 43 Wohnungen, einschließlich einer gut gehenden Zahnarztpraxis, direkt an der Obus-Haltestelle vernichtet werden.n ihrer Kritik beziehen sich die Genossenschaftsvorstände offensichtlich auf Angaben, die in der gleichen Ausgabe unter derÜberschrift »Ausschöpfung der Mietpotentiale«neben dem genannten Artikel veröffentlichtwurden. Hier war unter anderem die Rede davon, daß in der Spreewaldstraße im Brandenburgischen Viertel eine Erhöhung der Nutzungsentgelte um 30 Prozent anstehe.Tatsächlich wäre eine solche Forderung ungesetzlich. Nach § 558 des Bürgerlichen Gesetzbuches »darf sich die Miete innerhalb von dreiJahren nicht um mehr als 20 vom Hundert erhöhen«. An dieser Stelle müssen wir mangelndeAchtsamkeit eingestehen. Wahrscheinlichhandelte es sich bei der telefonisch erhaltenenIInformation um einen Übermittlungsfehler.Möglicherweise war von einer 30-Euro-Erhöhung die Rede. Selbstverständlich wollenwir der Genossenschaft nicht unterstellen, daßsie bewußt gegen Gesetze verstößt. Falls dieserEindruck entstanden sein sollte, bedauern wirdas. Die Genossenschaft hat ein Recht auf Gegendarstellung, was sie aber nicht wahrgenommen hat. Wir wollen unseren Fehler hiermitdennoch richtig stellen.Allerdings ändert sich dadurch nichts an derFolgerung, daß nach der städtischen WHGWohnungs- und Hausverwaltungsgesellschaftnun auch die Wohnungsgenossenschaft zumMietpreistreiber wird. Praktische Mietpreistreiberei realisiert die Genossenschaft auch mitden belegbaren Erhöhungen im Bestand umfast 9 und 15 Prozent sowie insbesondere durchdie Preissteigerungen für neue Nutzer. Wie dargestellt stiegen hier die Preise innerhalb derletzten zwei Jahre um 24 Prozent, davon alleinim letzten Jahr um 19 Prozent. Diese Aussagenhaben ihre Grundlage in Erhebungen bei Online-Portalen. In diesen Fällen kann also durchaus von Mietpreistreiberei auf gesetzlicherGrundlage gesprochen werden. Denn die aktuellen Entgelt- und Mieterhöhungen hievenden nächsten Mietspiegel auf ein deutlichhöheres Niveau, woraus sich dann wiederumdie rechtliche Grundlage für weitere Mietsteigerungen ergibt.GERD MARKMANN(Redakteur der »Barnimer Bürgerpost«)Bürgerhaus mit Kita und Jugendclub Gemeinsam mit der FDPIn der ersten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oskar Dietterle der FraktionDIE PARTEI ALTERNATIVE FÜR UMWELT UNDNATUR die Abgeordnetenfragestunde dazu genutzt, um aus seiner Sicht als Einwohner derClara-Zetkin-Siedlung auf die fehlende Infrastruktur in diesem eher dörflichen Stadtteilvon Eberswalde hinzuweisen.Nach der sogenannten Wende verschwanden solche Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen wie Schule, Kindergarten, Arzt undEinkaufsladen nach und nach aus der Siedlung.Heute müssen die Siedler für fast alle Besorgungen oder Dienstleistungen ins Auto oder inden Bus steigen. Vor allem letzteres ist wegender ungünstigen Anbindung mit einem großenZeitaufwand verbunden.Darüber hinaus fehle in der Clara-ZetkinSiedlung ein Ortsteilzentrum. Bezugnehmendauf einen entsprechenden Antrag der CDU inder vorangegangenen Wahlperiode forderteOskar Dietterle, daß die Einwohnerinnen undEinwohner bereits im frühen Planungsstadiumeinbezogen werden sollten, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.Oskar Dietterle machte darauf aufmerksam,daß mit Blick auf die aktuellen Erweiterungender Siedlung durch neue Einfamilienstandorteinsbesondere Möglichkeiten der Kinderbetreuung und betreute Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche geschaffen werden müssen.Er fragte daher den Bürgermeister, wie vieleKinder und Jugendliche derzeit in der ClaraZetkin-Siedlung leben und wie die Prognosender weiteren Entwicklung aussehen.Der Bürgermeister Friedhelm Boginski wiesdarauf hin, daß Stadtverordnete und -verwaltung für die gesamte Stadt zuständig seien, versprach aber eine Antwort.MIRKO WOLFGRAMM, FraktionsvorsitzenderDie PARTEI Alternative für Umwelt und NaturPanketal (bbp). Die Wählergruppe »Gemeinsam in Panketal« (GiP) hat mit Dr. SIGRUN PILZund Dr. IRINA HAYEK zwei der 29 Mandate inder Gemeindevertretung Panketal errungen.Künftig werden sie gemeinsam mit dem einenFDP-Abgeordneten Thiemo Harenkamp eineFraktion bilden.»Dank der Schnittmengen in unseren Programmen und Überzeugungen«, meint die neue Fraktion, daß dies »eine gute Lösung ist und wir gemeinsam bestmögliche Ergebnisse erzielen werden«. Sie wollen unverzüglich die Arbeit aufnehmen »und versuchen, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde eine Politikder Vernunft, der sachlichen Zusammenarbeit undder Kooperation mit allen demokratischen Kräftenzu gestalten«.Dabei appelliert die Fraktion an das Engagement der Panketalerinnen und Panketaler, deren Fragen, Wünsche und Hinweise »unserHandeln bestimmen und lenken sollen«.3

bbpberichtetFraktionsbildungen4Eberswalde (bbp). Alle zwölf Wahlträger, diezur Wahl der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung (StVV) am 26. Mai angetretenwaren, haben mindestens ein Mandat errungen (BBP 6/2019). Von den acht fast gleichstarken Wahlträgern mit 3 bis 5 Mandaten haben sich zwei, die SPD und die Bürger fürEberswalde (BfE), zu einer gemeinsamen Fraktion zusammengeschlossen.Mit acht Stadtverordneten bildet diese Fraktion nunmehr die stärkste Kraft im Stadtparlament. Ihren Kandidaten für den Vorsitz derStadtverordnetenversammlung, den früheren,1995 abgewählten ersten Nachwendebürgermeister Dr. HANS MAI, konnte die Bürger-SPDallerdings nicht durchbringen. Dr. Mai unterlag dem jungen und dynamischen Kandidatender FDP, MARTIN HOECK mit 18 zu 19 Stimmen. Wie Dr. Mai die 1995er Abwahl in seinerVorstellungsrede verschwieg, hielt es auch seinGegenkandidat nicht als notwendig, die Stadtverordneten über seine »Jugendsünden« zu informieren, die 2004 in seiner Landtagskandidatur für die weit rechts stehende Partei DVUgipfelten. Hoeck stellte sich vielmehr als parteiunabhängiger Kandidat dar und distanziertesich als solcher auch vom Bürgermeister, derdas gleiche Parteibuch in der Tasche trägt.Die FDP, auf deren Liste 3 Stadtverordnetegewählt wurden, wird im übrigen künftig durchFRANK BANASKIEWICZ von der BürgerfraktionBarnim verstärkt werden.Zusammengeschlossen haben sich auch diebeiden Mandatsträger der ListenvereinigungDIE PARTEI ALTERNATIVE LISTE EBERSWALDEund der Wählergruppe »Für Umwelt und Natur– Gegen B167neu!«, die als Teil der Listenvereinigung »Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen/Freie Wähler (BVB/FREIE WÄHLER)«zur Wahl angetreten war. Ihre gemeinsameFraktion firmiert unter dem Namen DIE PARTEI ALTERNATIVE FÜR UMWELT UND NATUR.Der Einzelbewerber Zinn machte indes ausder Not, daß er nirgendwo unterkam, eine Tugend. Er bleibe ganz bewußt fraktionslos unddamit unabhängig.Insgesamt gibt es in der Eberswalder StVVacht Fraktionen, darunter eine mit 8, zwei mitje 5, drei mit 4, eine mit 3 sowie eine Fraktionmit 2 Mitgliedern. Hinzu kommt ein fraktionsloser Stadtverordneter.Durch die Regelung, die Zahl der Sitze inden Ausschüssen auf 12 zu erhöhen (Rechnungsprüfungsausschuß auf 9), wird künftigjede Fraktion mit mindestens einem Vertreterin allen Ausschüssen vertreten sein.Nach der Fraktionsbildung soll auch diekommunalpolitische Bildung der neuen Stadtverordneten nicht zu kurz kommen. Bürgermeister Friedhelm Boginski informierte zurkonstituierenden Sitzung am 20. Juni darüber,daß seitens der Stadtverwaltung am 8. Augusteine Schulung zur Kommunalverfassung angeboten werde.Bürgerbegehren Heegermühler Straße:Bürgerentscheid am 1. September?Eberswalde (bbp). Nach dem Ablehnungsbe-scheid des Barnimer Landrates zum »Bürgerbegehren zur Wiederherstellung der Verkehrsführung in der Heegermühler Straße« hatte dieBÜRGERINITIATIVE RADWEGE IN EBERSWALDEim März 2019 Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) eingereicht. EndeApril hatte es die Kreisverwaltung geschafft,eine Stellungnahme abzugeben. Damit begann der Austausch von Schriftsätzen. Zuletzt insistierte der Landrat, daß die Fragestellung des Bürgerbegehrens zwei unterschiedliche Forderungen enthalte: Einmaldie Rückabwicklung der Maßnahme B07 desRadnutzungskonzeptes und zum zweiten »dieWiederherstellung des vorherigen Zustandes mitzwei Fahrspuren je Richtung einschließlich Freigabe der Gehwege für die Radnutzung«. Letzteres sei »dahingehend auszulegen, daß das Bürgerbegehren auf die Herbeiführung einer konkreten Verkehrsführung gerichtet ist«. Eine solchekonkrete Verkehrsführung werde aber nichtdurch Änderung des Radnutzungskonzeptesherbeigeführt, »vielmehr bedarf es einer verkehrsrechtlichen Anordnung, die aber keine gemeindeeigene, sondern eine staatliche Angelegenheit darstellt und einem Bürgerbegehren bzw.Bürgerentscheid nicht zugänglich ist«. Der unteren Straßenverkehrsbehörde könnten keine politischen Vorgaben gemacht werden,die von ihr lediglich umzusetzen sind. Sieentscheide vielmehr in eigener Verantwortung.Die Bürgerinitiative widersprach inzwischen der »phantasievoll ausgeschmücktenAuslegung der Fragestellung« durch den Landrat. Tatsächlich beinhalte der zweite Teil derFrage lediglich die nähere Erklärung, »was dieRückabwicklung der Maßnahme B07 in derRealität bedeuten würde«. Diese Redundanzwar notwendig, weil die bloße Nennung der»Maßnahme B07« für die Bürgerinnen undBürger, an die die Frage gerichtet ist, weitgehend unverständlich geblieben wäre.»Im Umkehrschluß«, so die Bürgerinitiativeweiter, »hätte der Beklagte in seiner Funktionals untere Kommunalaufsicht auch das Radnutzungskonzept von 2015 beanstanden müssen.Beispielsweise enthält die dort vorgeschlageneMaßnahme B07 sehr konkrete Formulierungenzur Verkehrsführung, die nicht allein durch dasRadnutzungskonzept herbeigeführt werdenkonnte. Vielmehr bedurfte es zur Umsetzung derMaßnahme B07 einer verkehrsrechtlichen Anordnung, die seitens der Stadt Eberswalde alsuntere Verkehrsbehörde realisiert wurde.«Das Radnutzungskonzept von 2015 habeder Landrat nicht beanstandet. Insofern seies »unredlich, wenn er nun einen Bürgerentscheid, der die Rückgängigmachung einer einzelnen Maßnahme dieses Radnutzungskonzeptesverlangt, als unzulässig darstellt«.Falls nun der Austausch von Schriftsätzenabgeschlossen ist, wäre zumindest theoretisch noch eine gerichtliche Entscheidungrechtzeitig vor der am 1. September stattfindenden Landtagswahl möglich. Andernfallsmüßte im Erfolgsfall der Klage ein separaterAbstimmungstermin für den Bürgerentscheid festgelegt werden.Gerichtskarussell muß ein Ende findenBVB/Freie Wähler fordern Entschädigung durch einen LandesabwasserfondsMit Unverständnis haben wir die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 27. Juni inSachen Altanschließer zur Kenntnis genommen. In dieser vermeidet der BGH eine Entscheidung über Fragen der Staatshaftung, indem er vom Beschluß des Bundesverfassungsgerichts abweicht.Wir weisen darauf hin, daß die Rechtswidrigkeit der Bescheide durch den Beschluß desBundesverfassungsgerichts seit November2015 nebst weiteren, bekräftigenden Beschlüssen in den Folgejahren feststeht. Diese habenBindungswirkung für alle Gerichte.Offenbar kann auch in diesem und anderenParallelprozessen der verfassungsrechtlich verbürgte Vertrauensschutz nur am Bundesverfassungsgericht durchgesetzt werden.Zugleich hat der BGH den Fall an das Oberlandesgericht zurückverwiesen, um zu klären,inwiefern Maßnahmen vor der Wiedervereinigung eingerechnet worden sind. Damit drohenweitere Jahre der gerichtlichen Auseinandersetzung.BVB/Freie Wähler sprechen sich für einEnde des Gerichtskarussels aus. Wir sind zwarüberzeugt, beim Bundesverfassungsgerichtauch für diese Fallgruppe Recht zu bekommen,aber es braucht jetzt eine politische Lösung.Daher werden wir als eine der ersten Maßnahmen nach der Landtagswahl die Auflegungeines Landesabwasserfonds beantragen, auswelchem – gestreckt über 5 Jahre – eine Rückzahlung aller Beiträge bewirkt werden soll.Hierdurch sollen auch Gerichtskosten in Millionenhöhe, die Anwohner und Verbände belasten, endlich gebremst werden. Die Verwaltung des Fonds soll einem Abwasserbeirat ausKunden, Zweckverbänden und Justizministerium (nicht Innenministerium) übertragen werden. Es braucht dringend eine soziale Befriedung in dieser Angelegenheit.PÉTER VIDA

bbpgefordertEberswalde (bbp). Noch vor der Kommunalwahl am 26. Mai hatte die damalige Fraktion »Bürger für Eberswalde« eine Anfrage für die konstituierende Sitzung der neuenStadtverordnetenversammlung gestellt. Darin ging es um städtische Förderungen fürden Stadtteilverein Finow. Dies stellte die anfragende Fraktion in einen Zusammenhang zu »nachweislicher« Nutzung von Vereinsveranstaltungen sowie des Vereinsgeländes »für aktive Wahlwerbung und Wahlkampfveranstaltungen einzelner Gruppierungen bzw. Kandidaten«. Der Vorstand des Stadtteilvereins sah sich zu folgenderStellungnahme veranlaßt:Der Stadtteilverein Finow, der im Jahr 2015gegründet wurde, hat sich zur Aufgabe gemacht, den gesellschaftlichen Zusammenhaltin Finow zu fördern. So haben wir regelmäßigkulturelle Veranstaltungen, wie das Frühlingsund Sommerfest, den Weihnachtsmarkt undein Oktoberfest in unserem Stadtteil organisiertund durchgeführt. Der Verein ist seit seinerGründung als gemeinnützig anerkannt undsteht allen Bürgern, die sich dem Vereinszweckverbunden fühlen, offen. Er ist nicht politisch gebunden und es besteht daher auch kein Grund,den Verein nicht zu fördern. In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß fast die gesamten Einnahmen bisher aus privaten Spenden und Mitgliedsbeiträgen an den Verein bestanden haben. Fördermaßnahmen seitens derStadt Eberswalde erhält der Verein in diesemJahr nur für das Sommerfest am 13.07.2019.Aber auch das sollte hinlänglich bekannt seinund erübrigt in diesem Fall eigentlich jeglicherNachfrage, da die Förderung durch alle Fraktionen per Abstimmung entschieden wurde.Wir müssen uns also die Frage stellen, wiehat die fragestellende Fraktion in der letztenLegislaturperiode gearbeitet, wenn diese dochselbst über Fördermaßnahmen seitens derStadt mitentschieden hat. Alle anderen Veranstaltungen in diesem Jahr, werden durch Sponsoren oder externe Veranstalter finanziert undbedürfen hier keiner weiteren Stellungnahme.Weiter bedauern wir es sehr, daß unsere Stadtverwaltung und unser Bürgermeister nun mitzusätzlichem Aufwand belastet waren, um eineaus unserer Sicht unnötige Aufschlüsselungdarzulegen.Abschließend erlauben wir uns im Sinne allerVereine, die sich ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit dem Gemeinwohl widmen,die Frage zu stellen: Worauf will die fragestellende Fraktion hinaus?Sollen etwa alle Förderungen an Vereine geprüft und durchleuchtet werden? Wird hier dieGemeinnützigkeit grundsätzlich in Frage gestellt und wird hier zukünftig die Vereinsarbeitnicht mehr in dem Maße anerkannt und geschätzt, wie sie es doch eigentlich verdient hat?Die Antwort der Verwaltung auf die ersteAnfrage in der neuen Wahlperiode (die eigentlich die vorletzte der alten war) kann auf derInternetseite der Stadt unter Sitzungsdienstabgerufen werden. Dort wird festgestellt, daß»nach jetzigem Erkenntnisstand . die besagtenVeranstaltungen weder ausschließlich noch überwiegend für parteipolitische Zwecke genutzt« wurden. Die bestehende Kulturförderrichtliniekönne seitens der politischen Gremien aberdurchaus eindeutiger formuliert werden, »imSinne eines ausdrücklichen Verbots der Verfolgungvon politischen Zielen oder einer jedweden parteipolitischen Präsentation bzw. der (Wahl)Werbungvon Parteien oder Initiativen«.»Untätigkeit führt zu Frust«BVB/Freie Wähler Biesenthal fordern stündlichen Halt des RE3 in BiesenthalWir erneuern unsere Forderung nach einemstündlichen Halt des RE 3 auch in Biesenthal.Dabei braucht es – im Gegensatz zu den inhaltsleeren Versprechen anderer – einer Verankerung im Landesnahverkehrsplan.Die Verkehrsanbindung im Speckgürtel vonBerlin ist besonders wichtig, da täglich tausende Pendler auf Arbeit in die Hauptstadt fahren.Wer als Biesenthaler morgens mit der Bahnnach Berlin fahren möchte, entscheidet sich inder Regel zwischen zwei Zügen. Mit dem RB 24benötigt man ca. eine Stunde zum BerlinerHauptbahnhof, da man noch in die S-Bahnumsteigen muß. Der RE 3 hingegen bietet einehalbstündige Direktverbindung zum Hauptbahnhof. Allerdings bietet die Bahn keinenstündlichen Halt zu den relevanten Stoßzeitenin Biesenthal. Deswegen fahren immer mehrBiesenthaler morgens mit dem Auto nach Bernau, um von dort aus mit dem RE 3 möglichstschnell ihr Ziel in Berlin zu erreichen. Dies verschärft zugleich die Parkplatzsituation in derHussitenstadt.Für uns als BVB/Freie Wähler ist das ein unzumutbarer Zustand, der dringend geändertwerden sollte. Vor allem erinnern wir daran,daß die SPD-Barnim genau dies vor fünf Jahren versprochen und trotz Regierungsbeteiligung und Leitung der Kreisverwaltung nichtgehalten hat. Ein zusätzlicher Halt kostet dasLand in etwa 5 (fünf) Euro.Angesichts des in den letzten Jahren eingesetzten Bevölkerungswachstums entlang derRE3-Achse ist die Wiedereinführung eines regelmäßigen Halts auch angemessen.DETLEF KLIX und CLEMENS HERRMANNRE Regionalexpreß (hält nur in größeren Orten), RB Regionalbahn (hält an fast allenBahnhöfen und Haltepunkten)Stadtparkgewässer reinigenDie Stadtfraktion von BVB/Freie Wähler inBernau wirbt erneut und mit Nachdruck füreine grundlegende Reinigung der Gewässer imStadtpark. Wie schon in den vergangenen Jahren deutlich gemacht, braucht es eine Entfernung der abgelagerten Biomasse.Insbesondere die Gräben der Wallanlagensind noch immer mit Tonnen an Laub aus demletzten Herbst gefüllt. Es zersetzt sich langsamim Wasser, dabei werden die gespeichertenStoffe wie etwa Nitrate und Phosphate freigesetzt. Bei jedem Regen werden diese dann ausdem Graben in den Ententeich (Schwanenteich – Foto) und teilweise in den Elysiumteichgespült.Foto: BVB/FREIE WÄHLERWahlwerbung auf dem Stadtteilfest?!Da die Teiche keinen regulären Zu- und Ablauf haben, sondern nur einen Überlauf, sammeln sich die Nährstoffe im Wasser der Teiche.Steigen die Temperaturen, kommt es zur Algenblüte und zum Umkippen des Gewässers.Dies passierte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach und beginnt auch in diesemJahr erneut. Die

Westwind - und der ist die Regel - wochen-ends bis 23 Uhr im Fünf-bis-zehn-Minuten-Takt, in der Woche alle zehn bis 15 Minuten. Und nun, es ist heute Montag, hört das selbst am Tag nicht auf. Wir sind doch hier nicht in Pankow, oder wie? Wie lange muß man sich sowas eigentlich gefallen lassen? Warum muß Bernau zum Flug-