EKG-Interpretation - Notfallmedizin.de

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Arbeitsblatt okardiogramm:Dieser Kursvermittelt IhnengrundlegendeKenntnisse in derEKG-Interpretation 2002 Theo Hameder www.notfallmedizin.deDie Lage des HerzensDie Herzspitze ist mitdem Diaphragmaverwachsen. Hierdurchverändert sich die Lageder Herzachse bei derAtmung. Im EKGzeigen sich daheratmungsabhängigeSchwankungen derAmplitude www.notfallmedizin.deDie Lage des HerzensDas Herz liegt zwischenden Lungenflügeln,geschützt durch dieRippen, das Brustbein(Sternum) und dieBrustwirbelsäule.Es ist faustgroß undleicht nach linksgeneigt. www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de1

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Aufbau des HerzensDurch die Aufteilung inAtrien und Ventrikelwird eine Erhöhung ne Vorhofaktionmindert sich diePumpleistung, ohneKammeraktionresultiert einKreislaufstillstand www.notfallmedizin.deDie HerzwändeDas Myokard ist innenund außen durch Häutegeschützt und liegt zurMinderung der Reibungim Herzbeutel(Perikard)Die Herzhäute sind zumSchutz des Myokardnicht durchlässig. www.notfallmedizin.deHerzkranzgefäßeDie Versorgung mitSauerstoff undNährstoffen erfolgtüber dieKoronararterien.Diese entspringen demAortenbulbus. www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de2

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"HerzkranzgefäßeDie Durchblutung desHerzens ist an denDruck in denKoronarien gebundenund findet nur in derDiastole statt.Verkürzt sich dieDiastole, nimmt dieDurchblutung ab. abhängigeFrequenz:60 – 80 / min(Säuglinge: bis 120 min) requenz:Ca. 40 – 60 / min www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de3

Arbeitsblatt n:Ersatz-Frequenz:Ca. 20 - 40 / min rung derAV-Überleitung0,12 bis 0,2 sec rhöfe undKammernpumpennacheinander www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de4

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"AktionspotentialZelle in Ruhe:Intrazellulärviel Kaliumwenig Natriumextrazellulärwenig Kaliumviel Natrium Zelle negativ www.notfallmedizin.deAktionspotentialZelle erregt:Ionenkanäleöffnen sich,Natrium undCalcium könneneinströmenZelle wird positiv Depolarisation www.notfallmedizin.deAktionspotentialZelle kontrahiert:IntrazelluläresKalium wirdausgeschleustZelle wird jetztwieder negativ Kontraktion www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de5

Arbeitsblatt ationvon NA und KAinnen und außenjetztausgeglichen.Zelle jetzt nichterregbar Refraktärzeit ektrolytewerdenzurückgepumpt.Zelle wird wieder„scharfgemacht“ Repolarisation www.notfallmedizin.deNormales EKGP-Welle:Aktivität desSinusknotensund Ausbreitungder Erregung inden Vorhöfen www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de6

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Normales EKGPQ-Zeit:Verzögerung derWeiterleitungdurch den AVKnoten.Vorhöfe pumpenin die Kammern Diastole www.notfallmedizin.deNormales EKGQRS-Komplex:Ausbreitung derErregung in denKammern undBeginn derKontraktion Systole www.notfallmedizin.deNormales EKGST-Strecke:MaximaleKontraktion desMyokard.Auswurfphase Systole www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de7

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Einthoven AbleitungExtremitätenAbleitung:Rechter Arm RALinker Arm LALinker Fuß LF/LL www.notfallmedizin.deEinthoven AbleitungEine bipolareAbleitung misstzwischen 2 Polen www.notfallmedizin.deEinthoven AbleitungAbleitung Irot nach gelb www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de8

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Einthoven AbleitungAbleitung IIrot nach grün www.notfallmedizin.deEinthoven AbleitungAbleitung IIIgelb nach grün www.notfallmedizin.deEinthoven AbleitungDurch dasEinthovenDreieck erhaltenwir dreiunterschiedlicheBlickrichtungenauf das Herz www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de9

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Einthoven AbleitungIn der Abl. Iläuft dieErregung vomrechten Vorhofauf die positiveElektrode zu.Wir erhalten einepositive P-Welle www.notfallmedizin.deEinthoven AbleitungDurchVertauschenläuft dieErregung vonder positivenElektrode weg.Wir erhalten einenegative P-Welle www.notfallmedizin.deGoldberger AbleitungBei der unipolarenAbleitung nachGoldberger wirdjeweils mit einerElektrode gegenalle Anderengemessen. Hierausergeben sich 3zusätzlicheBlickrichtungen www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de10

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Goldberger AbleitungaVR gegen denrechten ArmaVL gegen denlinken ArmaVF gegen denrechten FußDaraus ergebensich 3 weitereBlickrichtungen.Wir haben nun ein6-Kanal-EKG www.notfallmedizin.deWilson AbleitungDurch weitere 6Blickrichtungenin der 2. Ebeneentsteht das 12Kanal-EKG, dasein plastischesBild des Herzensliefert. www.notfallmedizin.deVektorenSinus-Erregungläuft von rechtsnach links aufpositiveElektrode zu:P-Welle positiv inAbleitungen I II www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de11

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"ÜbungWas erkennen Sie? www.notfallmedizin.deWandernder SchrittmacherUnterschiedliche Ursprüngemachen unterschiedliche Wellen ngigeFrequenz:60 – 80 / min(Säuglinge: bis 120 min) www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de12

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Sinus-RhythmusP-Wellen regelmäßig vorhandenAuf jede P-Welle folgt ein QRSJedem QRS folgt eine T-WelleF : 60 – 100 NSR www.notfallmedizin.deÜbungWelche Rhythmen erkennen Sie? www.notfallmedizin.deSinus-Rhythmusf 60 Sinusbradykardief 100 Sinustachykardie www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de13

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"Ersatz-RhythmenFällt derSinusrhythmusaus, übernimmtein ektopischesZentrum (hierder AV-Knoten)die Reizbildung www.notfallmedizin.deErsatz-RhythmenAV-Knoten als Ersatzschrittmacher:Keine P-Welle vor QRS-Komplex n kommen später alsder erwartete QRS-Komplex www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de14

Arbeitsblatt en kommen früher als dererwartete QRS-Komplex www.notfallmedizin.deExtrasystolenBei der supraventrikulärenExtrasystole (SVES) wird derRhythmus des Sinuskotens verändert www.notfallmedizin.deExtrasystolenAuch die ventrikuläre Extrasystole(VES) kommt früher als erwartet www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de15

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"ExtrasystolenDer Rhythmus des Sinusknoten bleibtdabei aber erhalten www.notfallmedizin.deExtrasystolenDer Sinusknoten wird durch dieSVES erneut depolarisiert unddadurch aus dem Takt gebracht www.notfallmedizin.deExtrasystolenP ---Der AV-Knoten ist refraktär, der Reizdes Sinusknoten kommt nicht durch.VES „kompensatorische Pause“ www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de16

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"QRS-FormenAus der Richtungmit welcher derStrom das ReizLeitungssystemdurchläuft,ergibt sich dieForm des QRS www.notfallmedizin.deQRS-FormenStellen wir unsdas ReizleitungsSystem alsTrichter undSchlauch vor. www.notfallmedizin.deQRS-FormenEgal an welcherStelle Wassereingefüllt wird,ergibt sich diegleiche Form desWasserstrahls.Hier amSinusknoten. www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de17

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"QRS-Formen. jetzt imBereich deslinken Vorhof . www.notfallmedizin.deQRS-Formen. auch aus demAV-Knoten:Immer der selbe„Wasserstrahl“ www.notfallmedizin.deQRS-FormenWasser vonaußerhalb desLeitungssystemsergibt einenanderen Strahl www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de18

Arbeitsblatt ikulärenReize ergeben alsoden gleichen QRSKomplex:Schlank und spitz www.notfallmedizin.deQRS-FormenAlle ventrikulärenReize ergeben„bizarre“ QRSKomplexe:Immer breit undmanchmal negativ ulärenZentren ergebenverschiedene„bizarre“ QRSKomplexe:„polytope VES“ www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de19

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"ExtrasystolenMonotope ventrikuläre Extrasystolenentspringen einem ektopischenZentrum und sehen gleich aus. www.notfallmedizin.deExtrasystolenPolytope ventrikuläre Extrasystolenentspringen mehreren Zentren undsehen unterschiedlich aus. www.notfallmedizin.deExtrasystolenZwei aufeinander folgendemonotope ventrikuläre Extrasystolenheißen Couplets www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de20

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"ExtrasystolenDrei aufeinander folgendemonotope ventrikuläre Extrasystolenheißen Triplets www.notfallmedizin.deExtrasystolenMehrere aufeinander folgendemonotope ventrikuläre Extrasystolenheißen Salven www.notfallmedizin.deÜbungWelchen Unterschied erkennen Sie? www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de21

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"AV-Block I Die PQ-Zeit ist verlängert 0,2 secJede Erregung wird übergeleitet www.notfallmedizin.deAV-BlockBeim AV-Block I findet dieÜberleitung immer, aber zu spätstattBeim AV-Block II fällt dieÜberleitung gelegentlich aus www.notfallmedizin.deAV-Block II P-Wellen regelmäßig vorhandenAuf manche P-Wellen folgt kein QRSAV-Block II oder Mobitz-Block www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de22

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"AV-Block II - Typ IVorhandene PQ-Zeiten verlängernsich immer mehr bis zum Ausfall:Mobitz 1 (Wenkebach-Periodik) www.notfallmedizin.deAV-Block II - Typ IIVorhandene PQ-Zeiten verändernsich nicht:AV II Typ 2 (Mobitz 2) www.notfallmedizin.deAV-Block II Vergleichen Sie:Mobitz 2 und Mobitz 1 www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de23

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"AV-Block III Beim totalen AV-Block findet keineÜberleitung statt. Vorhöfe und Kammernschlagen unabhängig. Kammer-Ersatz-Rhythmus www.notfallmedizin.deAufgabeWas erkennen Sie? www.notfallmedizin.deVorhofflimmernZahlreiche Zentren im Vorhof:Viele unterschiedliche P-Wellen„Absolute Arrhythmie“ www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de24

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"AufgabeWas erkennen Sie? www.notfallmedizin.deVorhofflatternPP P P P PP P PEin ektopisches Zentrum im Vorhof:Viele gleiche P-Wellen (Flatterwellen)i.d.R rhythmischer Puls www.notfallmedizin.deVergleicheVorhofflimmern : ArrhythmieVorhofflattern: Tachykardie www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de25

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"KammertachykardieEin ektopisches Zentrum, synchroneKammeraktivität, hohe Frequenz:Myokardiale Ischämie www.notfallmedizin.deKammerflimmernZahlreiche ektopisches Zentrenkeine synchrone Kammeraktivität:Kreislaufstillstand! www.notfallmedizin.deTorsade-de-pointesVermutl. 2 ektopisches Zentren diesich abwechseln:Praktisch Kammerflattern www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de26

Arbeitsblatt "EKGSchnellinterpretation"R-auf-T-PhänomenEinfall einer VES in die vulnerablePhase (aufsteigende T-Welle):Kammerflimmern www.notfallmedizin.deKammerflimmern kungs-TST-Hebung biszur STVerschmelzung(Minuten – Stunden) www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de27

Arbeitsblatt ldung einernegativen TWelle und des„signifikanten Q“(nach Tagen) www.notfallmedizin.deInfarkt-EKGChronisch:Es bleibt das„signifikante Q“als„Infarktnarbe“(Wochen - Jahre) www.notfallmedizin.deInfarkt-EKG www.notfallmedizin.de(c) Theo Hameder,www.notfallmedizin.de28

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EKG-Interpretation Elektrokardiogramm: Dieser Kurs vermittelt Ihnen grundlegende Kenntnisse in der EKG-Interpretation 2002 Theo Hameder www.notfallmedizin.de Die Lage des Herzens Die Herzspitze ist mit dem Diaphragma verwachsen. Hierdurch verändert sich die Lage der Herzachse bei der Atmung. Im EKG zeigen sich daher atmungsabhängige Schwankungen der