Spencer Quinn Ein Echt Harter Knochen

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uinn Bernie CS3.indd 1Spencer QuinnEin echt harter Knochen17.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 2BuchChet ist der liebenswerteste Hund der Kriminalliteratur: Er hat Humor, eingroßes, mutiges Herz und einen untrüglichen Jagdinstinkt, vor dem kein Verbrecher sicher ist.»Bernie und ich haben einen neuen Fall. Und der scheint ganz schön kompliziertzu sein. Und gefährlich. Wir sollen ein verschwundenes Schulmädchen wiederfinden, die 15-jährige Madison Chambliss. Bernie hat mir erklärt, dass sie möglicherweise entführt worden ist Mit der Ruhe ist es also erst mal vorbei. Ausführliche Nickerchen, Bellkonzerte mit Nachbarhund Iggy oder einem Tennisballhinterherzujagen – dazu bleibt jetzt kaum noch Zeit. Dafür habe ich viel zu vielzu tun. Denn es gilt nicht nur, Madison zu finden, sondern auch eine wunderbareFrau für Bernie. Mein Herrchen sieht in letzter Zeit nämlich ein wenig einsamund traurig aus. Aber keine Angst: Auf Chet ist immer Verlass!«Nicht nur Krimifans aus aller Welt lieben die charmanten und spannendenFälle von Bernie & Chet, auch Spencer Quinns Autorenkollegen zeigen sicheinhellig begeistert: »Sehen Sie zu, dass Sie diesen einmaligen Krimi in die Pfoten bekommen!« Stephen KingAutorSpencer Quinn ist bereits mit seinem hinreißenden Hundekrimidebüt Einecht harter Knochen der Sprung in die vordersten Ränge der New-YorkTimes-Bestsellerliste gelungen. Und auch seine weiteren spannenden Fällefür Chet, den charmanten Detektiv auf vier Pfoten, und sein treues Herrchen Bernie Little finden sich regelmäßig dort wieder. Spencer Quinn lebtmit seinem Hund Audrey in Cape Cod.Mehr Informationen über Spencer Quinn und die Chet-Krimis:http://www.chetthedog.com/Außerdem lieferbar:Auf sie mit Gebell (im Blanvalet Paperback, 0438)17.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 3Spencer QuinnEin echtharter KnochenRomanAus dem Englischen übersetztvon Andrea Stumpfund Gabriele Werbeck17.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 4Die Originalausgabe erschien unter dem Titel»Dog on It« bei Atria Books,a division of Simon & Schuster, Inc., New York.Dieser Roman ist 2011 unter dem Titel»Bernie & Chet«im Penhaligon Verlag erschienen.Ver lags grup pe Ran dom House fsc-deu-0100Das fsc -zer tifi zier te Pa pier Holmen Book Creamfür dieses Buch lie fert Holmen Paper, Hallstavik, Schwe den.1. AuflageTaschenbuchausgabe Mai 2012bei Blanvalet, einem Unternehmender Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2009 by Spencer Quinn der deutschsprachigen Ausgabe 2011 by Penhaligon Verlag,in der Verlagsgruppe Random House GmbH, MünchenUmschlaggestaltung und -motiv: bürosüdº, MünchenLektorat: Urban HofstetterHerstellung: samSatz: Buch-Werkstatt GmbH Bad AiblingDruck: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in GermanyISBN 978-3-442-37476-2www.blanvalet.de17.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 5Ka pi t el 1Ich roch ihn – oder viel mehr sei ne Fah ne – so gar noch be vor er die Tür auf mach te, aber mein Ge ruchs sinn istauch ziem lich gut, wahr schein lich bes ser als Ih rer. DerSchlüs sel sto cher te am Schloss he rum, fand end lich dasSchlüs sel loch. Dann öff ne te sich die Tür und he rein kamleicht schwan kend Ber nie Litt le, der Grün der und Mit besit zer (sei ne Ex frau Leda hat te sich mit dem Rest ausdem Staub ge macht) der Litt le De tect ive Agen cy. Ich hat teihn schon in ei nem schlim me ren Zu stand ge se hen, abernicht oft.Er brach te ein schwa ches Lä cheln zu stan de. »Hey,Chet.«Ich hob den Schwanz und schlug da mit ein mal auf denTep pich, nur so, um mei ne Mei nung kund zu tun.»Ich bin ein biss chen spät dran, tut mir leid. Musst duraus?«Aber nein, wie so denn? Bloß weil mei ne Ba cken zäh nebe reits un ter Was ser stan den? Doch dann dach te ich mir:Was soll’s, er hat’s nicht leicht, und ich ging zu ihm unddrück te mei nen Kopf an sein Bein. Er kraul te mich zwi schen den Oh ren, grub sei ne Fin ger tief in mein Fell, sowie ich es mag. Ah. Könn te ich da von noch ein biss chenmehr ha ben, den Hals run ter viel leicht? Ich zog die Schul tern hoch, um ihm ei nen Hin weis zu ge ben. Ja, gut. Sehrgut.517.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 6Wir gin gen hi naus, Ber nie und ich. Vor dem Hausstan den drei Bäu me, mein Lieb lings baum war der gro ßeschat ti ge, un ter dem man ganz wun der bar ein Ni cker chenhal ten konn te. Ich hob das Bein. Wow. Ich hat te gar nichtge merkt, dass ich mich in ei ner der ma ßen ver zwei fel tenLage be fand. Lau tes Plät schern tön te durch die Nacht, undeine Zeit lang ver gaß ich al les an de re und ließ mich vondem Ge räusch ein lul len. Schließ lich schaff te ich es, denStrom zu stop pen – kei ne leich te Sa che – und ein biss chenwas auf zu he ben für den Fels bro cken am Ende der Ein fahrt und den Holz zaun, der un ser Grund stück von demdes al ten Heyd rich ne ben an trenn te, nicht zu ver ges senden ei nen oder an de ren Sprit zer zwi schen den Lat ten hin durch. Ich tue nur mei nen Job, aber was den al ten Heyd rich angeht – da fang ich lie ber gar nicht erst an.Ber nie sah zum Him mel hi nauf. Was für eine tol leNacht – ein leich tes Lüft chen, jede Men ge Ster ne, im Can yon fun kel ten Lich ter, und was war das? Ein neu er Ten nis ball mit ten auf dem Ra sen. Ich ging hin und schnup per teda ran. Kei ner von mei nen und auch von nie man dem, denich kann te.»Lust auf ein biss chen Ap por tie ren?«Ich stieß den Ball mit der Pfo te an. Wie kam das Dingbloß hier her? Ich war zwar den gan zen Tag ein ge sperrt ge we sen, aber ich hat te die Oh ren of fen ge hal ten, ab ge se henvon den kur zen Pha sen, in de nen ich hin und wie der einbiss chen weg ge döst war, ver steht sich.»Los, bring den Ball, Chet.«Ei gent lich hat te ich kei ne Lust, mich stör te der frem deGe ruch, der da ran hing.»Komm schon.«An de rer seits konn te ich Ber nie nichts ab schla gen.Ich leck te ein-, zwei mal über den Ball, da mit er mei ner617.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 7wur de, dann trug ich ihn zu Ber nie und ließ ihn vor sei neFüße fal len. Ber nie hol te aus und warf den Ball can yon aufwärts.»Owei – wo ist der denn hin?«Wo ist der denn hin? Konn te er das wirk lich nicht se hen? Ich war je des Mal wie der über rascht, wie schlecht ersah, kaum dass die Son ne un ter ge gan gen war. Ich rann tedem Ball hin ter her, der weit hin sicht bar mit ten auf derStra ße auf und ab hüpf te, stieß mich mit den Hin ter bei nen ab und schnapp te ihn mir, wäh rend ich durch die Luftse gel te, so wie ich es am al ler liebs ten ma che, dann wir bel te ich blitz schnell he rum, flitzte mit ge senk tem Kopfund flat tern den Oh ren zu Ber nie zu rück, brems te im letz ten Mo ment ab und ließ den Ball vor sei ne Füße fal len.Wenn Sie et was ken nen, das mehr Spaß macht, dann las sen Sie es mich wis sen.»Na, hast du ihn in der Luft er wischt? Ich konn te es vonhier aus nicht se hen.«Ich we del te mit dem Schwanz, ein mal hin, ein mal her,nicht die ses über trie be ne, end lo se We deln, das al les Mög li che be deu ten kann, wo bei mir manch mal selbst nichtganz klar ist, was ei gent lich.»Gut ge macht.« Er hob den Ball auf und woll te ge ra deer neut aus ho len, als lang sam ein Auto die Stra ße ent lang ge fah ren kam und vor uns hielt.Das Fens ter glitt he run ter und eine Frau streck te ih renKopf he raus. »Ist das hier Num mer drei zehn-drei-nullneun?«Ber nie nick te.»Ich su che Ber nie Litt le, den Pri vat de tek tiv.«»Sie ha ben ihn ge fun den.«Sie öff ne te die Tür und mach te An stal ten aus zu stei gen,als ihr Blick auf mich fiel. »Macht der Hund was?«717.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 8Ber nie ver steif te sich.Ich spür te es, er stand ja di rekt ne ben mir. »Kommtdrauf an, was Sie da mit mei nen.«»Sie wis sen schon. Ist er fried lich? Beißt er? Ich habe einbiss chen Angst vor Hun den.«»Er tut Ih nen nichts.«Na tür lich nicht. Aber die Idee hat te sich in mei nemKopf fest ge setzt, so viel stand fest. Ich merk te es da ran,dass mir plötz lich das Was ser im Maul zu sam men lief.»Gut. Man kann ja nie wis sen.«Ber nie mur mel te ir gend et was vor sich hin, so lei se, dassnicht ein mal ich es ver stand, aber ich wuss te, dass ich sei neMei nung teil te, egal, was es war.Sie stieg aus dem Auto aus, eine gro ße Frau mit lan gen blon den Haa ren, die nach Blu men und Zit ro nen roch,und au ßer dem war da noch ein Hauch von et was an de rem, das mich an das er in ner te, was den Weib chen un termei nes glei chen nur hin und wie der pas sier te. Wie moch tees wohl sein, wenn es die gan ze Zeit da war? Wahr schein lich mach te es ei nen ver rückt. Ich sah hoch zu Ber nie, dersie nicht aus den Au gen ließ, sich über die Haa re strich oh, Ber nie.»Ich weiß gar nicht, wo ich an fan gen soll. So et was istmir noch nie pas siert.«»Was?«Sie rang die Hän de. Hän de wa ren das Be fremd lichs tean den Men schen, und das Bes te: Man konn te so gut wieal les he raus fin den, wenn man sie be ob ach te te. »Ich woh nedrü ben in El Pre si den te.« Sie deu te te vage in eine Rich tung.El Pre si den te: War das da, wo die Ka na li sa ti ons roh rehin führ ten? Ich war nicht be son ders gut da rin, mir Stra ßen na men zu mer ken – ab ge se hen von un se rer Stra ße, der817.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 9Mes quite Road –, aber was mach te das schon? Ich brauch tesie nicht, um mich zu recht zu fin den.»Mein Name ist Cynt hia Chambl iss. Ich ar bei te mit ei ner Frau zu sam men, der Sie mal ge hol fen ha ben.«»Wer ist die se Frau?«»An ge la DiPe sto.«Na pri ma. Ich er in ner te mich an end lo se Näch te, diewir im Auto vor ir gend wel chen Mo tels im ge sam ten Bun des staat ver bracht hat ten. Wir hass ten Schei dungs sa chen,Ber nie und ich, und frü her hat ten wir sol che Auf trä ge im mer ab ge lehnt. Aber jetzt steck ten wir in ei nem fi nan zi el len Eng pass, wie Ber nie es nann te. Ehr lich ge sagt, ichwuss te nicht so ge nau, was Eng pass be deu te te, aber egal,was es war, es weck te Ber nie mit ten in der Nacht, brach teihn dazu, auf zu ste hen und durchs Haus zu lau fen, manch mal zün de te er sich so gar eine Zi ga ret te an, ob wohl er sichso viel Mühe ge ge ben hat te, auf zu hö ren.Ber nie ver zich te te da rauf, et was über An ge la DiPe sto zusa gen, und nick te nur kurz. Ber nie war ein gro ßer Ni cker.Mir fie len auf der Stel le vier ver schie de ne Ar ten von Ni cken ein, die er drauf hat te, jede da von leicht zu ver ste hen,wenn man erst ein mal wuss te, wo rauf man ach ten muss te.Die ses spe zi el le Ni cken be deu te te: Fehl schlag.»An gie hat Sie so gar in den höchs ten Tö nen ge lobt – wieSie es die sem Kotz bro cken von Ehe mann ge zeigt ha ben.«Sie schüt tel te sich leicht. Ich kann das viel, viel bes ser. »Naja, und als das dann pas siert ist, und weil Sie so zu sa genum die Ecke woh nen und über haupt egal, jetzt bin ichje den falls hier.« Sie wipp te vor und zu rück, so wie es dieMen schen tun, wenn sie sehr ner vös sind.»Als was pas siert ist?«»Die Sa che mit Madi son. Sie ist ver schwun den.«»Madi son ist Ihre Toch ter?«917.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 10»Habe ich das nicht ge sagt? Tut mir leid. Ich bin sodurch ei nan der, ich weiß gar nicht, was «In ih ren Au gen be gann es zu glit zern. Das war im merziem lich in te res sant, die Sa che mit dem Wei nen; nicht dasGe räusch – da konn te ich mit hal ten –, aber das Trä nen zer drü cken, wie Ber nie es nann te, vor al lem wenn Leda estat. Sie ge rie ten aus der Fas sung, die Men schen, und dannkam Was ser aus ih ren Au gen, be son ders bei den Frau en.Was hat te es da mit auf sich? Ber nie starr te auf den Bo den, scharr te mit den Fü ßen; er wuss te auch nicht da mitum zu ge hen, ob wohl auch aus sei nen Au gen ein mal Was ser ge kom men war. Ich hat te es selbst ge se hen, näm lich andem Tag, an dem Leda Char lies Sa chen zu sam men ge packthat te. Char lie war ihr Kind – das von Ber nie und Leda –,und er wohn te jetzt bei Leda und kam nur zu Be such. Wirver miss ten ihn, Ber nie und ich.Die se Frau, Cynt hia? Chambl iss? Wie auch im mer siehieß – ich habe, ehr lich ge sagt, im mer Prob le me da mit,mir Na men zu mer ken, und manch mal ent ge hen mir auchnoch an de re Sa chen, wenn ich das Ge sicht des Men schen,der spricht, nicht ganz ge nau se hen kann –, sie nahm einTa schen tuch aus ei nem klei nen Täsch chen, das sie mitsich he rum trug, und be tupf te da mit ihre Au gen. »Tut mirleid.«»Kei ne Ur sa che. Wie lan ge ist Madi son schon weg?«Die Frau setz te zu ei ner Ant wort an, die ich aber nichthörte, da in diesem Moment in den Büschen auf der anderen Seite der Einfahrt etwas raschelte. Ehe ich mich’sver sah, war ich auch schon in den Bü schen, schnüf fel tehe rum, viel leicht bud del te ich auch ein biss chen he rum,aber wirk lich nur ein biss chen. In der Luft hing ir gend ein Ge ruch, Frosch oder Krö te oder owei: Schlan ge. Ichmoch te Schlan gen nicht, ich moch te sie ganz und gar 1017.02.2012 07:28:23

uinn Bernie CS3.indd 11»Chet? Du bud delst hier doch hof fent lich kein Loch,oder?«Ich zog mich aus dem Ge büsch zu rück und trab te zuBer nie. Huch, mein Schwanz klemm te ja schuld be wusstzwi schen mei nen Bei nen. Ich reck te ihn in die Höhe,unschul dig.»Bra ver Jun ge.« Er tät schel te mir aus gie big den Kopf.Ah.Die Frau klopf te ner vös mit dem Fuß auf den Bo den.»Sie wol len mir also nicht hel fen?«Ber nie hol te tief Luft. Sei ne Au gen sa hen müde aus. DieFah ne ver flog all mäh lich. Bald wür de er schläf rig wer den.Ich fühl te mich selbst ein biss chen schläf rig. Ge gen ei nenklei nen Hap pen hät te ich auch nichts ein zu wen den ge habt. Viel leicht la gen noch ein paar von den Kau strei fenin der obers ten Schub la de ne ben der Spü le, die mit demBar be cue »Das habe ich so nicht ge sagt. Ihre Toch ter ist heu tenach der Schu le nicht nach Hau se ge kom men. Das heißt,sie ist noch nicht ein mal acht Stun den weg. Die Po li zeinimmt nicht ein mal eine Ver miss ten an zei ge auf, be vor eingan zer Tag ver gan gen ist.«Mit acht Stun den hat te ich Schwie rig kei ten, aber wasein gan zer Tag

Fälle von Bernie & chet, auch Spencer Quinns Autorenkollegen zeigen sich einhellig begeistert: »Sehen Sie zu, dass Sie diesen einmaligen Krimi in die p foten bekommen!« Stephen King Autor Spencer Quinn ist bereits mit seinem hinreißenden Hundekrimidebüt Ein echt harter Knochen der Sprung in die vordersten ränge der New-York-Times-Bestsellerliste gelungen. und auch seine weiteren .